Mamadou Bah. Foto: dpa

So richtig glücklich ist Mamadou Bah in dieser Saison noch nie gewesen. Jetzt verletzt sich der VfB-Mittelfeldspieler als Gastspieler des 1. FC Kaiserslautern – sechs Monate Pause.

Stuttgart - So richtig glücklich ist Mamadou Bah in dieser Saison noch nie gewesen. Im Oktober schickte ihn der VfB Stuttgart von den Profis zur zweiten Mannschaft, weil sich der Nationalspieler Guineas ein paar Disziplinlosigkeiten geleistet hatte, die auf private Gründe zurückzuführen waren. Damit war auch klar: Bah (24) hat beim VfB keine Perspektive mehr. Der defensive Mittelfeldspieler, seit 2010 im Verein, konnte sich in diesem Winter einen neuen Club suchen.

Jetzt stand der Wechsel kurz bevor – und dann kam alles anders. Seit Sonntagabend ist Bah schwer verletzt, seine Zukunft ist offener denn je. „Eine tragische Geschichte“, sagt Manager Fredi Bobic.

Seit Jahresbeginn absolvierte Mamadou Bah mit Genehmigung des VfB ein Probetraining beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Dabei hinterließ er bei Trainer Franco Foda mächtig Eindruck. So sehr, dass ihn der ehemalige VfB-Profi in zwei Testspielen einsetzte und nun auch ins Trainingslager nach Belek (Türkei) mitnahm. Am Sonntag kam Bah in einem weiteren Testspiel gegen den ungarischen Erstligisten FC Ujpest zum Einsatz, allerdings nur drei Minuten lang, dann zog er sich schwerste Verletzungen im rechten Bein zu. Die Diagnose: Wadenbeinbruch, Riss des Syndesmosebandes sowie ein Teilriss des Innenbandes.

Operation voraussichtlich am Freitag

In der Nacht zum Montag flog Bah zusammen mit Kaiserslauterns Manager Roger Lutz nach Stuttgart. Der VfB als sein aktueller Arbeitgeber übernimmt die weitere Betreuung. Die sieht zunächst vor, dass Mannschaftsarzt Raymond Best den Patienten voraussichtlich an diesem Freitag operieren wird. Bah muss rund sechs Monate pausieren. Wie es dann mit ihm sportlich weitergeht, ist offen: Sein Vertrag beim VfB läuft im Sommer aus, dann steht Bah erst einmal auf der Straße.

Der VfB reagierte betroffen auf die schwere Verletzung. „Es tut mir unheimlich leid für den Jungen“, sagte Manager Fredi Bobic, „Kaiserslautern hat uns positive Signale gesendet, dass es mit einem Wechsel etwas werden könnte. Umso tragischer, dass daraus jetzt nichts wird.“ Der VfB wird das Gehalt für Bah, wie es versicherungsrechtlich geregelt ist, sechs Wochen weiterzahlen, dann springt die Berufsgenossenschaft ein. Aber das ist nur ein schwacher Trost für Bah.