Sebastian Hoeneß wurde heute in einer Pressekonferenz beim VfB Stuttgart vorgestellt. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Der VfB Stuttgart hat hinsichtlich der Fluktuation auf dem Trainerposten ohnehin schon einen Ruf weg. Nun führt der vierte Trainerwechsel in der laufenden Bundesliga-Saison immerhin im DFB-Pokal zu einem neuen Rekord, den der VfB im Viertelfinale aufstellen wird.

Nach Pellegrino Matarazzo, Michael Wimmer und Bruno Labbadia übernimmt mit Sebastian Hoeneß der nun schon vierte Trainer beim VfB Stuttgart in der Bundesliga-Saison 2022/2023. Im DFB-Pokal sind die Schwaben auch noch vertreten. A n diesem Mittwoch, den 5. April, steht das Viertelfinale beim 1. FC Nürnberg an (18 Uhr / Liveticker). Damit steht im vierten Pokalspiel der Saison auch der vierte Trainer bei den Weiß-Roten am Seitenrand – ein neuer Rekord in der Bundesliga.

Am 29. Juli 2022 gewann der VfB Stuttgart unter Matarazzo in der ersten Runde mit 1:0 bei Dynamo Dresden. Seine Zeit beim VfB Stuttgart kam nach insgesamt 100 Spielen am 10. Oktober 2022 zu einem Ende. Für ihn übernahm Co-Trainer Wimmer, der die Pokalaufgabe im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld in der zweiten Runde am 19. Oktober locker mit 6:0 absolvierte. Der Cheftrainer-Posten wurde ihm aber nicht auf Dauer zuteil. Diesen übernahm Bruno Labbadia im Dezember in der Winterpause. Auch unter ihm gewann der VfB Stuttgart sein Pokalspiel. Ein später Doppelschlag sicherte das 2:1-Weiterkommen in Paderborn im Achtelfinale.

Drei Bundesligisten kratzen am Rekord

Es sind ausgerechnet die Vereine, die neben dem VfB Stuttgart in den letzten Jahren für viel Fluktuation auf der Trainerbank bekannt sind, die am VfB-Rekord kratzen: Hertha BSC, Schalke 04 und der Hamburger SV. Wir haben durch die Datenbanken nach Vereinen gestöbert, die, inklusive Interimstrainern, in der Saison auch mindestens vier Trainer beschäftigten und im Pokal weit kamen.

In der Saison 2011/2012 schaffte es Hertha BSC auch ins Viertelfinale des DFB-Pokal. Die alte Dame kommt aber „nur“ auf drei Trainer in diesen vier Spielen. Die ersten beiden Runden absolvierte Markus Babbel, das Achtelfinale der Interimstrainer Rainer Widmayer und das Aus im Viertelfinale dann Michael Skibbe. Dazu kamen in der Saison noch René Tretschok als Interimstrainer und Otto Rehhagel.

Der FC Schalke 04 schied in der Saison 2020/2021 im Achtelfinale aus. Damit können sie dem VfB den Rekord nicht strittig machen. Allerdings saß bis zum Pokal-Aus in jeder Runde ein anderer Trainer auf der Bank. Wer weiß, was bei einem Weiterkommen ins Viertelfinale geschehen wäre. Die erste Runde bestritt Manuel Baum, die zweite Runde betreute Huub Stevens und mit Christian Groß war im Achtelfinale damals der zweite Trainer mit VfB-Vergangenheit in Gelsenkirchen unter Vertrag. Schalke 04 begann die Saison mit David Wagner und beendete sie mit Dimitrios Grammozis.

Den Rekord um drei Tage verpasst

Der Hamburger SV – aktuell Zweitligist, damals noch in der obersten Spielklasse – kratzte in der Saison 2013/2014 um drei Tage am Pokal-Rekord des VfB Stuttgart. Der HSV schied damals im Viertelfinale aus. Die erste Runde wurde unter Thorsten Fink absolviert, die zweite Runde unter Interimstrainer Rodolfo Cardoso und das Achtelfinale unter Bert van Marwijk. Auch hier wurde natürlich die Vier-Trainer-Saison erreicht. Mirko Slomka übernahm die Hamburger nach van Marwijk, der am 15. Februar 2014 entlassen wurde. Die 0:5-Niederlage gegen Bayern München fand allerdings am 12. Februar statt. Der dritte Trainer wurde also erst drei Tage nach dem Viertelfinale entlassen und hat damit zwei Pokalspiele absolviert. Der HSV war nah dran, den Pokalrekord unter den Bundesligisten hat aber der VfB Stuttgart nun inne.

Klickt euch durch unsere Bildergalerie zu den vier Trainern in vier Pokalspielen beim Club mit dem Brustring.