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So kennt man ihn: Traoré ist ein ­kleiner Schelm, ein Spaßmacher im Mannschaftskreis, die Mädels finden ihn reihenweise knuddelig.

Stuttgart - Sein Weg führte ihn schnurstracks Richtung Ersatzbank – und dort direkt in die Arme von Eddy Sözer. Nach seinem Tor zum 1:0 gegen den FC St. Pauli fiel Ibrahima Traoré dem Co-Trainer des VfB um den Hals. „Eine schöne Geste“, befand Chefcoach Bruno Labbadia. „Eddy Sözer kümmert sich im Training um uns Junge ganz besonders, dafür wollte ich ihm danken“, sagte der Nationalspieler aus Guinea und grinste spitzbübisch.

So kennt man ihn: Traoré (24) ist ein kleiner Schelm, ein Spaßmacher im Mannschaftskreis, die Mädels finden ihn reihenweise knuddelig. Dass er nun auch als Fußballer die Herzen wärmt, ist seinem Ansehen alles andere als abträglich. Seit der VfB mit dem Sieg in Nürnberg eine kleine Erfolgsserie gestartet hat, steht er jedes Mal in der Startelf – seit sieben Spielen in Folge. Und je mehr Spielpraxis er bekommt, desto wertvoller wird er mit seiner unorthodoxen Spielweise auf dem linken Flügel, wo er Shinji Okazaki verdrängt hat. Traoré ist wendig, technisch beschlagen, unbekümmert, frech und unberechenbar, zuweilen sogar für seine Mitspieler. Traoré schlägt Haken und wirbelt, wie es ihm gefällt. Und das Beste: Er bereitet nicht nur Tore vor wie das 1:0 gegen Frankfurt, er trifft jetzt selbst. Sein Distanzschuss zum 1:0 gegen St. Pauli war ein Genuss. „2011 kam ich aus einer langen Verletzungszeit zum VfB und musste mich an das höhere Niveau und Tempo in der Bundesliga gewöhnen“, sagt der Ex-Augsburger, „jetzt ist alles anders, jetzt hatte ich eine gute Vorbereitung und bin fit.“ Der Trainer honoriert das, und die Fans lieben es.