Trauriger Einstand: Vedad Ibisevic in seinem ersten Spiel den VfB Stuttgart Foto: Pressefoto Baumann

Der neue VfB-Stürmer macht gute Miene zum verunglückten Einstand gegen Mönchengladbach.

Stuttgart - Es lässt sich nicht unbedingt behaupten, der neue Mann sei schon so richtig beim VfB Stuttgart angekommen. Vielleicht wäre das ja auch zu viel verlangt – nach einer halben Woche und gerade einmal vier Trainingseinheiten seit seinem Transfer. Jedenfalls hat Vedad Ibisevic am Sonntagabend nach dem 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach zielstrebig das Weite gesucht und prompt den falschen Ausgang erwischt – dort, wo keine Journalisten standen. Dabei wollten die doch dringend von ihm hören, wie das denn nun gewesen sei bei der krachenden Niederlage zu seinem Einstand.

Das holte er dann tags darauf nach. „Ich hatte mir vorgenommen, viel zu laufen, mich viel zu bewegen“, sagte Ibisevic (27). Irgendwie ist ihm dabei die Orientierung verloren gegangen – wie später im Kabinengang. Schließlich hat der VfB den Stürmer nicht als Jogger von 1899 Hoffenheim geholt, sondern als treffsicheren Torjäger. Da musste Ibisevic aber passen. Was nicht in erster Linie an ihm lag, wie zwei ehemalige Stürmer bestätigten: Die Bindung an die neuen Mitspieler und die Automatismen fehlten noch.

„Dieses Spiel war nicht einfach für ihn. Er wurde selten in Szene gesetzt“, sagte Sportdirektor Fredi Bobic. „Es kamen wenige klare Flanken auf ihn, die braucht Vedad aber“, sagte Trainer Bruno Labbadia.

Ibisevic spürt Unsicherheit der Mannschaft

Ibisevic gab den tapferen Ritter, dankte der Mannschaft für die herzliche Aufnahme („Ich fühle mich wohl hier, alle haben es mir einfach gemacht“) und bescheinigte ihr „sehr viel Qualität und Potenzial“. Zu sehen war beides gegen die cleveren Gladbacher nicht unbedingt, wie dann auch Ibisevic einräumte: „Man spürt eine gewisse Unsicherheit in der Mannschaft. Das ist aber normal, wenn man so lange nicht mehr gewonnen hat. Wir dürfen nur nicht die Geduld verlieren.“

Das ist einfacher gesagt als getan. Elf der 26 Gegentore hat der VfB durch Standardsituationen kassiert, „und auch beim 0:1 haben wir Gladbach in die Karten gespielt“, sagte Ibisevic. William Kvist hatte nicht aufgepasst und die Zuordnung nicht eingehalten, schon war es passiert. „Und gegen eine Mannschaft, die so kompakt steht und auf Konter lauert, ist es dann unheimlich schwer, das Spiel umzubiegen“, weiß Ibisevic.

Der Blick auf die Tabelle ist alles andere als erfreulich. „Zurzeit sieht es nicht gut aus“, sagt Ibisevic. Dass sich das rasch ändert, liegt jetzt nicht zuletzt auch an ihm.