Ab nach Japan: Hajime Hosogai spielt künftig in der J-League. Foto: Baumann

Seit Freitag ist der Transfer fix. Hajime Hosogai verlässt den VfB nach wenigen Monaten in Richtung Japan. Alle seine Erfahrung nimmt der 30-Jährige mit. Wird sie dem VfB fehlen?

Stuttgart - Von den Stuttgarter Kollegen verabschiedet hatte sich Hajime Hosogai schon, bevor er sich Mitte der Woche in seine Heimat aufmachte. Denn obwohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, ob es mit einem Wechsel in die japanische J-League klappen würde, war klar: Eine Rückkehr zum VfB ist nicht wirklich geplant. Zu selten durfte der defensive Mittelfeldspieler nach eigenem Empfinden auf dem Spielfeld seine Fähigkeiten zeigen. Zu oft war der von Ex-Trainer Jos Luhukay nach Stuttgart gelockte Japaner außen vor, wenn es in der zweiten Liga ernst wurde. Deshalb war Hosogai froh, als am Freitagvormittag alles klar war.

Der 30-Jährige wechselt mit sofortiger Wirkung zu Kashiwa Reysol, dem aktuell 15. der J-League. Der ursprünglich bis 2018 laufende Vertrag mit dem VfB wurde aufgelöst, den Roten bringt der Wechsel rund 500 000 Euro ein. „Er möchte regelmäßig spielen, was wir natürlich nachvollziehen können“, sagt Sportvorstand Jan Schindelmeiser, man habe daher dem Wunsch Hosogais entsprochen. Doch gibt der Verein nicht nur einen Spieler ab – sondern auch jede Menge Erfahrung. Und mit der ist der Kader des VfB nicht gerade gesegnet.

VfB-Kader mit Durchschnittsalter 23,92 Jahre

Nun hatte der VfB-Trainer Hannes Wolf bislang nicht unbedingt auf die Qualitäten des Routiniers vertraut – Hosogai kam nur auf sechs Einsätze unter dem jungen Chefcoach. Dennoch gibt es nicht wenige, die sagen: In der heißen Schlussphase der Zweitligasaison könnte neben all dem jugendlichen Esprit die Erfahrung ein ausschlaggebender Faktor werden. Wolf und Schindelmeiser gehören wohl eher nicht zu dieser Fraktion.

Die sportlichen Macher auf dem Wasen vertrauen in den letzten neun Saisonspielen einem Kader, in dem über die Hälfte der Spieler (13) lediglich 23 Jahre alt oder sogar jünger sind. Nur sieben Spieler sind 27 Jahre oder älter, dazwischen tummeln sich vier 25- und 26-Jährige. Im Schnitt ist der Kader 23,92 Jahre alt.

Für die Mittelfeldzentrale gibt es viele Optionen

Mit Hosogai wäre das zwar nur unwesentlich anders gewesen (24,16), dennoch fehlt nun gerade auf der zentralen Mittelfeldposition eine erfahrene Option – was im Umkehrschluss bedeutet: Die Jungen müssen es, unterstützt von einigen Routiniers wie Kapitän Christian Gentner, richten. Die bei jungen Spielern üblichen Formschwankungen sollten im Saisonfinale besser ausbleiben. Wobei die Jugendlichkeit der Mannschaft intern nie als möglicher Grund für den jüngsten Abwärtstrend ausgemacht worden ist.

In der Defensivzentrale im Mittelfeld, Hosogais Lieblingsposition, ist im kommenden Zweitligaspiel am 2. April gegen Dynamo Dresden wohl wieder Anto Grgic (20) gefragt. Als Alternativen stehen Matthias Zimmermann (25), Benjamin Pavard (20), Ebenezer Ofori (21) sowie Marcin Kaminski (25) parat – und der 31-jährige Christian Gentner.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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