Volltreffer ins falsche Tor: Georg Niedermeier (re., gegen Mchitarjan) Foto: Getty

Der Innenverteidiger des VfB Stuttgart darf nach langer Zeit mal wieder ran – und trifft beim 1:4 gegen Borussia Dortmund ins eigene Tor.

Dortmund - So genau wusste Georg Niedermeier gar nicht mehr, wie sich das anfühlt, auf dem Platz zu stehen. Seit Saisonbeginn hatte ihm der ehemalige VfB-Trainer Alexander Zorniger keine einzige Spielminute gegönnt. Zuletzt hatte Niedermeier (29) am 2. Mai ein „richtiges“ Spiel erlebt: Beim 2:3 auf Schalke hatte er das 0:1 mitverschuldet und seinen Stammplatz verloren. Am 23. Mai durfte er noch mal eine Minute beim Saisonfinale in Paderborn (2:1) ran, seither nie mehr – bis zum Sonntag.

Beim 1:4 in Dortmund stand er 90 Minuten auf dem Platz. Neuer Trainer, neues Glück also? Nicht ganz. Der Münchner machte beim Einstand von Interimscoach Jürgen Kramny seine Sache in der Innenverteidigung zwar ganz ordentlich, doch die vier Gegentreffer sprechen natürlich nicht für ihn, und der dritte erst recht nicht. Den erzielte Georg Niedermeier selbst – per Eigentor. Nach einer Flanke von Marco Reus war er in den Ball gegrätscht, dem der überraschte Torhüter Przemyslaw Tyton nur hinterherschauen konnte. „Das war sehr unglücklich“, sagte Kramny – und gab die Schuld am vorentscheidenden Treffer anderen: „Das Tor hätte nicht fallen müssen. Aber dazu hätten wir die Flanke unterbinden müssen.“

Diesmal wird Niedermeier wohl nicht gleich wieder aus der Mannschaft fliegen. „Georg hat sich aufgerieben, er hat uns gut getan“, sagte Kapitän Christian Gentner. So empfand es auch Kramny: „Er hat uns als Typ gefehlt.“ Als Typ mit Ecken und Kanten und dem Hang zum energischen Auftreten. Nur bitte nicht mehr in die falsche Richtung.