Kann Daniel Ginczek am Samstag gegen den SC Freiburg für den VfB Stuttgart auflaufen? Foto: Bongarts/Getty Images

Der VfB Stuttgart trifft am Samstag auf den SC Freiburg. Noch ist unklar, ob der aktuell so treffsichere Stürmer Daniel Ginczek auflaufen kann. Seine Einsatzchancen liegen bei "unter 40 Prozent".

Stuttgart - Auf seinen aktuellen Tor-Garanten Daniel Ginczek muss der VfB Stuttgart im richtungweisenden schwäbisch-badischen Duell wegen muskulärer Probleme möglicherweise verzichten. Dafür steht dem Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga Martin Harnik nach Ablauf seiner Gelb-Sperre wieder zur Verfügung, der mit insgesamt sieben Treffern erfolgreichste VfB-Torschütze gegen den SC Freiburg. „Es gibt ein Fragezeichen“, sagte Trainer Huub Stevens am Donnerstag zu Ginczeks Einsatzchancen. „Wir hoffen, dass er spielen kann. Wir wissen es aber noch nicht.“

Stevens erklärte, dass Ginczek unter „einer Überbelastung der Muskeln“ leide. Der Stürmer hatte sich noch vor seinem Wechsel zum VfB in Nürnberg einen Kreuzbandriss zugezogen und war deshalb monatelang ausgefallen. In den zurückliegenden vier Partien glückten Ginczek fünf Tore, darunter zwei Doppelpacks bei den Siegen gegen Frankfurt und Bremen. Im Kampf um den Klassenerhalt ist der wuchtige, durchschlagskräftige Knipser inzwischen zu einer Stütze geworden. Sein Ausfall am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den Tabellen-14. träfe die Stuttgarter hart. „Wie es momentan aussieht, betragen die Chancen auf einen Einsatz keine 40 Prozent“, berichtete Stevens.

Harnik könnte Ginczek ersetzen

Eine Alternative im Sturmzentrum wäre Harnik. Der österreichische Nationalspieler traf beim überzeugenden 4:1-Hinspielerfolg der Schwaben zweimal und trug damit wesentlich zum gelungenen Einstand Stevens’ bei.

Stevens zog ein zwiespältiges Fazit über den Werdegang des VfB seit jenem 28. November und seiner zweiten Rettungsmission. „Wir haben uns spielerisch entwickelt, aber zu wenig Punkte“, urteilte der Niederländer. Dies zeigte sich auch bei der jüngsten Niederlage in Augsburg, als Stuttgart weitgehend überzeugte, aber letztendlich leer ausging. „Komplimente bringen keine Punkte“, konstatierte der Coach nüchtern. Aber im Fall einer guten Leistung überwinde man einen solchen Rückschlag schneller, als wenn man schlecht gespielt habe.

Zuletzt gewann der VfB viermal in Folge

Gegen die ebenfalls abstiegsgefährdeten Freiburger will der VfB an seinen jüngsten Aufwärtstrend zu Hause mit sieben Punkten aus drei Partien anknüpfen. Die Statistik spricht jedenfalls für einen Erfolg gegen den badischen Nachbarn: Die zurückliegenden vier Vergleiche gingen jeweils an den VfB - und Freiburg hat auswärts seit 398 Minuten nicht mehr getroffen. Mit einem couragierten, offensiven Auftritt will der VfB zumindest punktemäßig mit Freiburg gleichziehen und einen wichtigen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt machen. „Wir sind nicht in der Verfassung, vorsichtig zu sein“, betonte Stevens. „Wir stehen hinter Freiburg.“

Verzichten muss der VfB dabei auf Serey Dié. Der aggressive Abräumer ist gelb-gesperrt. Ob Daniel Didavi wieder eine Option sein könnte, ließ Stevens offen. Der Spielmacher absolvierte am vergangenen Wochenende nach langer Rehaphase 63 Minuten im Drittligateam. „Er ist fit“, berichtete der Trainer. „Aber spielfit ist etwas ganz anderes.“

Ob Didavi nun im Profikader steht oder erneut beim VfB II Spielpraxis sammeln soll, ändert an Christian Streichs Einschätzung nichts. „Man kann nicht davon ausgehen, dass Stuttgart absteigt. Die haben ihr Potenzial bislang nicht in mehr Punkte umgesetzt“, befand der SC-Trainer.