VfB-Fans bei der letztjährigen Mitgliederversammlung Foto: dpa

Weiter so als eingetragener Verein oder Umwandlung in eine Aktiengesellschaft? Der VfB Stuttgart berät bei der Mitgliederversammlung an diesem Montag über seine Zukunft . Im Frühjahr 2015 soll die Entscheidung fallen.

Stuttgart - Die Vereins-Bosse wollen die Wettbewerbsfähigkeit des VfB Stuttgart sichern und planen die Ausgründung der Lizenzspielerabteilung in eine Aktiengesellschaft. An diesem Montagabend (18 Uhr) wird Präsident Bernd Wahler versuchen, die VfB-Mitgliederversammlung in der Stuttgarter Porsche-Arena erstmals von dem Projekt zu überzeugen. Im Frühjahr 2015 soll dann abgestimmt werden.

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Aber trotz der Aussicht auf finanzstarke Investoren reagiert ein Teil der weiß-roten Fangemeinde mit Skepsis auf das Vorhaben. Die Daimler AG wäre nach Informationen unserer Zeitung bereit, mit 20 Millionen Euro einzusteigen, andere Unternehmen aus der Region wollen folgen. Am Ende könnten so rund 70 Millionen Euro fließen. „Ein überfälliger Schritt“, kommentieren die Befürworter die Pläne. Es gibt aber auch kritische Töne. Der VfB habe in den Jahren nach der Meisterschaft 2007 rund 100 Millionen Euro verbrannt, Hauptgrund für die sportlichen Misere sei demnach nicht die Finanzausstattung des Clubs, sondern unverändert die mangelnde Kompetenz der Verantwortlichen. „Bernd Wahler muss aufpassen, dass er nicht genauso euphorisch untergeht wie er vergangenes Jahr gewählt wurde“, schreibt ein Kritiker im Internet. Teile des Fan-Lager planen angeblich, dem Vorstand die Entlastung zu verweigern. Die Begründung: Die vergangene Saison, als der VfB auf Rang 15 landete und nur um Haaresbreite dem Abstieg entging, sei Beleg für schlechte Arbeit in der Chefetage.

Bernd Wahler will vor der Mitgliederversammlung darlegen, dass der VfB seine Lektionen gelernt hat. „Wir haben hart an einem Umbau gearbeitet, der uns eine bessere Zukunft ermöglichen soll.“ Der VfB-Präsident wird ein Konzept zur Markenschärfung erläutern und für das Projekt der geplanten Ausgründung werben.

Die Mitgliederversammlung entscheidet überdies über Satzungsänderungen, die den Fans mehr Mitspracherechte sichern sollen. Wichtigster Aspekt: Künftig können vom Aufsichtsrat zwei Kandidaten zur Präsidentenwahl vorgeschlagen werden. Außerdem entscheidet die Versammlung über die Neubesetzung des Ehren- und des Aufsichtsrats.