Offene Fragen: Antonio Rüdiger (re., mit Trainer Alexander Zorniger) Foto: Bm

Nach der Strafanzeige eines Zuschauers hat die Stuttgarter Polizei die Ermittlungen gegen Antonio Rüdiger aufgenommen. Der VfB-Profi soll den Fan als „Hurensohn“ bezeichnet haben. Rüdiger bestreitet das.

Stuttgart - Wie alle Profis des VfB Stuttgart hatte Antonio Rüdiger (22) am Montag frei, doch dann holte ihn sein Beruf in Form eines Anrufs von Robin Dutt ein. Der Sportvorstand, aufgeschreckt durch eine Exklusivmeldung der Stuttgarter Nachrichten, hatte dringenden Gesprächsbedarf.

Er holte von dem Nationalspieler eine Stellungnahme zu den Vorgängen beim Spiel gegen Manchester City ein. Dabei soll der zurzeit verletzte Verteidiger auf der Haupttribüne einen Zuschauer, der ihn unbeabsichtigt am angeschlagenen rechten Knie berührt hatte, als „Hurensohn“ bezeichnet und ihn aufgefordert haben: „Verpiss dich!“ Rüdiger bestreitet das. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass mir die Fans am Herzen liegen und ich niemals einen Fan des VfB Stuttgart beleidigen würde“, ließ er in einer Pressemitteilung des Vereins mitteilen.

Robin Dutt erklärte: „Toni Rüdiger hat uns gegenüber den Vorfall völlig anders geschildert und nun einen Anwalt eingeschaltet. Mehr kann ich zu dem Thema derzeit nicht sagen.“

Unterdessen hat das Polizeipräsidium Stuttgart die Ermittlungen aufgenommen. Nach der Strafanzeige, die der Zuschauer auf der Stadionwache gestellt hatte, muss er ebenso wie Antonio Rüdiger und weitere Zeugen demnächst auf dem Revier in Bad Cannstatt aussagen. Dann erstellt die Polizei einen Bericht und entscheidet, ob sie das Verfahren wegen Geringfügigkeit einstellt oder an die Staatsanwaltschaft weiterleitet, die ihrerseits über das weitere Vorgehen befindet.