Elson Foto: Baumann

Der brasilianische Mittelfeldspieler Elson will VfB im Kampf gegen den Abstieg helfen.

Stuttgart -  Die Partie gegen Hannover 96 ist für Elson Falcao da Silva (29) eine ganz besondere. "Das ist speziell", sagt der Brasilianer, der in der vergangenen Rückrunde an Hannover ausgeliehen war. Zumindest könnte es speziell werden - vorausgesetzt, der Mittelfeldakteur des VfB Stuttgart fliegt mit in die niedersächsische Landeshauptstadt. Das aber ist nicht sicher.

Denn Elson spielt nach wie vor keine gewichtige Rolle bei den Roten, auch wenn er sich nach seiner Knie-OP wieder topfit fühlt. Seit Mitte Oktober trainiert er bereits mit der Mannschaft. Erst zweimal wurde er seitdem von Trainer Jens Keller berücksichtigt. Beim 3:3 gegen Kaiserslautern saß er auf der Bank. Einmal spielte er 90 Minuten - in der bedeutungslosen Europa-Liga-Partie der B-Elf gegen die Young Boys Bern (2:4).

Dabei weiß der VfB-Coach die Qualitäten des 1,72 Meter großen Dribbelkünstlers durchaus zu schätzen. "Elson hat eine gute Entwicklung gemacht", sagt Keller, "er ist ein positiver Typ, der sich voll reinhängt." Das klingt alles gut und schön, doch Keller relativiert sein Lob schon im nächsten Satz. Elson habe acht Monate nicht gespielt, habe keine Spielpraxis. Die Frage sei nun: "Kann er uns in unserer Situation weiterhelfen?" Keller jedenfalls sieht nicht so aus, als sei er davon wirklich überzeugt.

Elson will der Mannschaft helfen

Elson dagegen würde diese Frage ohne Zögern mit einem klaren "Ja" beantworten. "Ich will der Mannschaft helfen", sagt er, und seine großen dunklen Augen funkeln entschlossen. Für den Fall, dass er gegen Hannover ran darf, verspricht der Brasilianer "1000 Prozent Leidenschaft".

Denn gerade gegen die Niedersachsen könnte er eine Art Geheimwaffe für den VfB sein. "Ich kenne die Mannschaft sehr gut. Die haben seit ich weg bin nur ein, zwei neue Spieler im Team", erklärt der Techniker, der von Januar bis zu seiner Knie-Verletzung im April bei Hannover eine zentrale Rolle gespielt hat. Eigentlich wäre Elson auch gerne im hohen Norden geblieben, doch die Verhandlungen der Roten mit 96-Manager Jörg Schmadtke scheiterten. Hannover war nicht bereit, die geforderten 500000 Euro zu bezahlen. Damals war Elson gekränkt. Nachtragend ist er aber nicht. "Ich bin nicht mehr sauer. Ich habe noch guten Kontakt nach Hannover", sagt er. Vor allem mit Kapitän Steven Cherundolo und Mittelfeldspieler Altin Lala - meist per SMS. Gerne würde er seine Ex-Mitspieler mal wieder persönlich treffen. Ob das an diesem Freitag passieren wird, entscheidet aber sein Trainer.

Elson ist allerdings keiner, der lautstark Forderungen stellt. "Ich habe großen Respekt vor Jens Keller, und ich werde seine Entscheidung auf jeden Fall akzeptieren", sagt er. Beeinflussen will er sie aber auch. Mit seinen Trainingsleistungen in den verbleibenden Tagen bis zum Spiel. "Das ist die wichtigste Woche für mich beim VfB. Ich werde jeden Tag hart arbeiten, um den Trainer von mir zu überzeugen", betont er.