Außenverteidiger Stefano Celozzi (im Duell mit Wolfsburgs Diego/li.) will sich beim VfB Stuttgart durchsetzen. Foto: dapd

VfB-Verteidiger hat das Ziel, „immer zu spielen“, muss dafür aber seine Leistung steigern.

Stuttgart - Stefano Celozzi hatte in dieser Saison nicht gerade häufig Grund zum Jubeln. Nicht, weil er mit dem VfB gegen den Abstieg spielt, sondern weil er meistens gar nicht gespielt hat. Dennoch bleibt der Verteidiger zuversichtlich.

Nur siebenmal stand er in der laufenden Bundesligasaison auf dem Platz, viermal davon hatte ihn Ex-Trainer Jens Keller aufgestellt. Nicht optimal für einen Fußballprofi, dessen Ziel es ist, "immer zu spielen". Eine schwierige Phase sei die Zeit gewesen, in der Celozzi zunächst unter Ex-Trainer Christian Gross und dann unter dem jetzigen Coach Bruno Labbadia zwischen Bank und Tribüne pendeln musste und ein Muskelfaserriss sein Übriges tat.

"Ich habe nach Gründen gesucht"

"Vor allem im Kampf gegen den Abstieg ist es schwer, zum Zuschauen verdammt zu sein." Er habe sich in dieser Zeit sehr viele Gedanken gemacht - auch über einen möglichen vorzeitigen Vereinswechsel. "Ich habe nach Gründen gesucht. Man sieht sich ja selbst immer fitter, als andere einen von außen sehen", sagt er. Doch Celozzi, der einen Vertrag bis 2012 hat, ist weiterhin zuversichtlich.

Vor gut zwei Wochen keimte bei dem Außenverteidiger, der im Sommer 2009 für 2,5 Millionen Euro vom Karlsruher SC gekommen war, ja auch Hoffnung auf Besserung auf. Für das Spiel beim FC St. Pauli (2:1) war der gebürtige Günzburger - nicht zuletzt wegen der angespannten Personalsituation - plötzlich wieder eine Alternative. Nicht wie erhofft von Anfang an, aber immerhin knapp 40 Minuten lang kam er zum Einsatz, als Ersatz für den angeschlagenen Linksverteidiger Cristian Molinaro. Celozzi zeigte in Hamburg eine solide Leistung. 

Celozzi versucht die Pfiffe auszublenden

So gut, dass ihn VfB-Chefcoach Bruno Labbadia im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (1:1) von Anfang an aufs Feld schickte. Dort schaffte er es allerdings nicht, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Er spielte - wie ein Großteil seiner Kollegen - schwach, war am 0:1 nicht unschuldig und wurde bei seiner Auswechslung in der 67. Minute mit Pfiffen von den Zuschauerrängen verabschiedet. Die Pfiffe gegen ihn versucht der 22-Jährige auszublenden. "Ich möchte mir deswegen auf dem Platz keinen Kopf machen. Das kam ja nun schon ein paar Mal vor, ich versuche sie zu ignorieren", sagt Stefano Celozzi. Und er versucht, sich durch gute Leistungen im Training bei Bruno Labbadia anzubieten. "Ich sehe mich auf einem guten Weg", sagt er. 

Im kommenden Auswärtsspiel gegen Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr) hofft er auf eine neue Chance. Sollte er sie bekommen, muss sich Stefano Celozzi im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel deutlich steigern - sonst rückt er bald wieder ins ungeliebte zweite Glied zurück.