Molinaro (re., im Kampf um den Ball mit Diagne/Freiburg) ist unzufrieden mit seiner Saison, die er spielt. Zudem wird er Konkurrenz bekommen. Foto: dpa

Der Linksverteidiger des VfB Stuttgart steht vor einer ungewisser Zukunft. Konstantin Rausch – Sportdirektor Bobic hat eine Einigung über einen Transfer erzielt - war bereits beim Medizincheck des VfB.

Stuttgart - Bevor er sich am Nachmittag ins Training stürzte, hatte Cristian Molinaro am Mittwoch einen anderen wichtigen Termin – beim Kinderarzt. Sein Söhnchen Emilio (elf Monate) hatte den zweiten Tag Fieber. Zum Glück hatte der Onkel Doktor Rat parat. „Jetzt sind wir beruhigt“, sagte Molinaro (29), als er mit seiner Frau Roberta die Praxis verließ.

So konnte er sich wieder voll konzentrieren. Auf die Vorbereitung für das Bundesligaspiel beim FC Augsburg an diesem Samstag (15.30 Uhr). Und auf seine eigene Zukunft. Die gilt es jeden Tag abzusichern – falls es dafür nicht schon zu spät ist.

Denn die Zeichen der Zeit stehen nicht allzu gut für Molinaro, den linken Verteidiger des VfB Stuttgart. Es ist wohl nur eine Frage von Tagen, bis Fredi Bobic, der Sportdirektor, den potenziellen Konkurrenten und/oder Nachfolger des Italieners präsentieren wird.

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 „Ich bin bereit, wenn Konkurrenz kommt“, beteuert Molinaro zwar, „wenn jeder Druck hat, ist es gut für den Einzelnen und für die ganze Mannschaft.“ Doch was, wenn der Druck zu groß wird? Da weicht Molinaro aus. Sein Vertrag läuft 2014 aus, es gefällt ihm in Stuttgart, er würde gern bleiben. „Was der VfB plant, interessiert mich jetzt nicht“, sagt er mit fester Stimme, „vor dem Pokalendspiel am 1. Juni verschwende ich daran keinen Gedanken. Wenn dann etwas Konkretes vorliegt, ist immer noch Zeit.“

Bis zum Spiel des Jahres hat auch Fredi Bobic keinerlei Interesse daran, mögliche Abgänge öffentlich zu machen. „Cristian hat einen Vertrag bis 2014“, sagt der Sportdirektor nur. Dass der Verein ähnlich unzufrieden mit Molinaro ist wie der Italiener selbst, ist aber kein Geheimnis. Molinaro ist weit entfernt von der Form, die er nach seinem Wechsel in der Rückrunde 2010 gezeigt hatte. „Es ist ein ständiges Auf und Ab“, sagt Molinaro, „aber ich brauche für mein Spiel und meine Position Spielpraxis, und zwar über eine längere Zeit. Nur dann kann ich meinen Rhythmus finden und mein Bestes geben.“

In vier der letzten fünf Bundesligaspiele stand er 90 Minuten auf dem Platz, einmal fehlte er wegen einer Gelbsperre. „Seit dem Spiel in Frankfurt habe ich noch einmal die Chance bekommen, mich zu beweisen“, sagt Molinaro. Womöglich ist es seine letzte.