Bild der Zukunft: Entwurf des geplanten VfB-Nachwuchszentrums. Foto:  

Wenn es um das geplante neue Nachwuchsleistungszentrum geht, orientieren sich Strategen des VfB Stuttgart an den Großen des europäischen Fußballs.

Stuttgart - Wenn es um das geplante neue Nachwuchsleistungszentrum geht, orientieren sich Strategen des VfB an den Großen des europäischen Fußballs. Beim FC Barcelona und beim FC Arsenal schauten sie sich um, holten sich Anregungen für den Bau des neuen Jugendgebäudes. Jetzt steht der Entwurf. Die Baugenehmigung bei der Stadt ist eingereicht – und auch die Pläne stehen. 9,5 Millionen Euro lässt sich der VfB den Neubau mit 2700 Quadratmetern Nutzfläche auf dem Clubgelände kosten. 70 Prozent davon will der Verein über Bankdarlehen stemmen. Der VfB geht davon aus, dass die Stadt innerhalb von vier Monaten über den Antrag entschieden haben wird. Geplanter Baubeginn ist der Mai 2013. Im August 2014 soll der neue Trakt fertiggestellt sein, von Oktober 2014 an soll der Betrieb laufen.

Der geplante Neubau hat drei Stockwerke. Das Untergeschoss soll unter der Terrasse des Clubrestaurants untergebracht sein. Angrenzend an das alte Clubgebäude, direkt nach der Terrasse des Restaurants und angrenzend an den Profi-Trainingsplatz, folgen Erd- und Obergeschoss. „Das neue Nachwuchsleistungszentrum ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Jugendarbeit“, sagt Präsident Gerd Mäuser, „wir sind nicht jedes Jahr in der Lage, einen Top-Transfer zu tätigen, deshalb ist die Jugendarbeit für uns so essenziell wichtig – und deshalb wollen wir auch die Infrastruktur optimieren.“

Für den VfB gelte es, die Top-Talente für sich zu gewinnen

Dafür sei das neue Nachwuchszentrum so wichtig. „Die Raumsituation im alten Gebäude ist einfach zu eng – zum Beispiel haben nicht alle Jugendteams eine eigene Kabine“, sagt Mäuser. Das soll sich mit dem Neubau ändern – zumal es mittlerweile von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) im Rahmen des Lizensierungsverfahrens so vorgeschrieben ist.

Der Plan sieht vor, dass alle Jugendmannschaften und der VfB II künftig im neuen Leistungszentrum untergebracht sind. Das Bundesliga-Team des VfB bleibt im alten, angrenzenden Trakt – der wird eigens für 3,4 Millionen saniert.

Die 9,5 Millionen Euro, die in den Bau das Nachwuchszentrums gesteckt werden, sollen den VfB im baden-württembergischen Vergleich nach vorne bringen. „Bei 1899 Hoffenheim hat sich im Jugendbereich zuletzt einiges getan, beim SC Freiburg tut sich mit der Fußballschule auch immer was“, sagt Stabsdirektor Stefan Heim. Für den VfB gelte es, die Top-Talente für sich zu gewinnen – und das soll auch mithilfe des Neubaus gelingen. „Wir wollen das Rad nicht neu erfinden“, sagt Heim, „aber wir wollen es besser machen als die anderen.“

Um mit dem Bau loslegen zu können, fehlt die Genehmigung der Stadt

An Anreizen für die Jugendspieler mangelt es nicht – der größte dürfte der Blick auf die Mercedes-Benz-Arena und den Trainingsplatz der Profis sein. „Wir haben darauf geachtet, dass man das durch die Fenster im Gebäude fast immer sehen kann“, sagt Heim. Konditionstrainer Christos Papadopoulos will eine Tartanbahn im Trakt bauen lassen, im Gymnastikraum sollen bruchsichere Lampen und Fensterscheiben installiert werden – damit die Jugendspieler immer kicken können. Im Außenbereich gibt es ebenfalls einen kleinen Fußballplatz. Im Inneren soll jedes Jugendteam eine eigene Kabine haben. Hinzu kommen ein Ruhebereich, Büros für Trainer und Scouts sowie Saunen und Entmüdungsbecken.

Um mit dem Bau loslegen zu können, fehlt die Genehmigung der Stadt – Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann sagt, dass „der VfB und die Stadt sich schon seit längerem im Austausch befinden“. Es sei ja nicht so, dass der Verein einfach hingehe und sage, ‚hier, wir wollen bauen’: „Ich bin zuversichtlich, dass die Genehmigung erteilt wird.“