Seit knapp zwei Wochen läuft die Vesperkirche bereits, und die Besucheranzahl wird nicht weniger. „Es sind täglich 600 Leute, die zu uns zum Essen kommen, wir zählen es an den Essen ab.“
Stuttgart - Seit knapp zwei Wochen läuft die Vesperkirche bereits, und die Besucheranzahl wird nicht weniger. „Es sind täglich 600 Leute, die zu uns zum Essen kommen, wir zählen es an den Essen ab“, sagt die Organisatorin. Mit dieser Zahl ist die Vesperkirche auf dem gleichen Niveau wie voriges Jahr. Weniger Besucher werden es laut Ott auf keinen Fall, eher mehr oder gleichbleibend. Für die Vesperkirche heiße dies, dass sich an Stuttgarts Armut nichts geändert habe, dass es immer noch eine „große Schere“ zwischen Arm und Reich gebe. Ott: „Ich kann nicht sagen, dass bisher etwas schlecht läuft. In der Vesperkirche geht es friedlich zu, friedlicher als sonst wo, und mit 800 ehrenamtlichen Helfern haben wir sogar mehr, als wir eigentlich benötigen. Doch was mich stört, ist diese Armutszahl. Im Vergleich zu den letzten Jahren nimmt diese Zahl immer mehr zu.“
Dass die Vesperkirche irgendwann überflüssig wird, würde sich die Pfarrerin wünschen und dass die Menschen gleich ihrer sozialen Herkunft miteinander in Kontakt treten können. Als Ott noch mal ans Mikrofon tritt, sind einige Besucher schon gegangen. „Wir schließen jetzt dann auch“, sagt sie. „Aber nächsten Sonntag kommen Rahmenlos & Frei, die spielen auch!“
Rahmenlos & Frei ist eine Vesperkirchen-Band, die sich vor vier Jahren aus Besuchern und Helfern zusammenschloss. 2010 erhielt sie den Bürgerpreis von Stuttgart im Bereich Kultur. Ein ausverkauftes Konzert im Theaterhaus kann die Band vorweisen sowie einen Auftritt bei „Nacht der Lieder“ für die Aktion Weihnachten unserer Zeitung. „Man glaubt nicht, was für Talente sich unter den Besuchern verstecken“, erzählt Ott und freut sich: „Nächsten Sonntag müssen wir bestimmt wegen Überfüllung schließen.“
Bis zum 8. März läuft die Vesperkirche noch. Infos unter
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