Die Radler-Lobby empfiehlt Tempo 30 im Schwabtunnel. Foto: Kathrin Wesely

Die Bezirksbeiräte haben sich bereits allerlei Ideen zur Aufwertung angehört. Jetzt sollen Taten folgen

S-West - Die Schwabstraße ist einer der lebendigsten und wichtigsten Verbindungsachsen im Westen, aber schön ist sie nicht. Bequem auch nicht – weder für Busse und Autos noch für Fußgänger und schon gar nicht für Radfahrer. Im Bezirksbeirat sind bereits eine Reihe von Konzepten und Verbesserungsvorschlägen vorgestellt worden und dabei auf breite Zustimmung gestoßen. Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle will, dass die Umbaupläne an der Schwabstraße nun Gestalt annehmen schlägt vor, dass sich eine Arbeitsgruppe mit den Themen befasst.

Einen der frühen Vorstöße zur Umgestaltung der Schwabstraße stammt von der SPD-Fraktion im Bezirksbeirat. Sie rät zu Tempo 30 auf dem Straßenabschnitt zwischen Rosenberg- und Hölderlinplatz. Die Genossen glauben, dass das funktioniert, weil die Schwabstraße in diesem hinteren Abschnitt nicht mehr jene Haupterschließungsachse sei, als die sie im Straßentypenplan klassifiziert ist. Das Tempolimit würde die Aufenthaltsqualität zwischen Rosenberg- und Hölderlinplatz erheblich steigern. Trotz einiger Skepsis, stieß der Vorschlag auf Sympathie im Bezirksbeirat.

Im Rennen sind ferner die Ideen der Stadtplaner vom Internationalen Stadtbauatelier in Stuttgart. Sie empfehlen wenige, aber effiziente Maßnahmen, um die stark befahrene Straße aufzuwerten: eine abwechslungsreiche LED-Beleuchtung, Sitzbänke, Platz für Außengastronomie, einheitliche Ladenschilder, eine optische Verbreiterung der Gehwege, wo eine tatsächliche Verbreiterung nicht möglich ist. Die Stadtplaner könnten sich auch eine farbige Projektion auf die Innenwände des Schwabtunnels vorstellen.

Im Bezirksbeirat findet die Idee großen Anklang

Der VCD Kreisverband hatte dem Gremium seine Pläne zum Fahrradverkehr in der Schwabstraße und durch den Schwabtunnel vorgestellt. Für die Radler sei die Fahrt durch die Röhre auf der Straße nicht akzeptabel und auf dem Gehweg verboten. Der Vorschlag des VCD lautet: Tempo 30 im Tunnel. Der Lärm würde reduziert, die Betonschutzwände könnten verschwinden und Radfahrer die Fahrbahn mitnutzen.

Wie geht es nun weiter mit all den schönen, virtuellen Plänen? Die Verwaltung schlägt vor, eine Arbeitsgruppe zu gründen unter der Leitung des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung, die zunächst die verkehrlichen Anforderungen für die Schwabstraße klärt. Dabei sollen ausdrücklich Fußgänger, Radfahrer, öffentlicher Personennahverkehr und Autos gleichermaßen berücksichtigt werden. Zudem ist die Arbeitsgruppe aufgefordert, zu überlegen, wie die Straße als Aufenthaltsort attraktiver werden kann.

Anhand dieser Erkenntnisse soll ein Planungsbüro Entwürfe für ein Gesamtkonzept Schwabstraße erstellen. Die dafür notwendigen Planungsmittel sollen im Doppelhaushalt 2016/2017 bereit gestellt werden. „Höchste Priorität bei der Planung und Umsetzung hat der Abschnitt der Schwabstraße zwischen Bebelstraße und Rotebühlstraße“, formuliert Bezirksvorsteher Möhrle in seinem Beschlussvorschlag für die Bezirksbeiräte. Ferner soll geprüft werden, ob dieser Abschnitt der Schwabstraße komplett in das Sanierungsgebiet S28 Bismarckplatz mitaufgenommen werden kann.