Feuer frei: Tobias Buschick spuckt eine große Flamme aus, die Guggenmusiker von den „Hochdorfer Fleggafetzer“ (im Bildhintergrund) legen gerade eine Pause ein. Foto: Bernd Zeyer

Gruselgestalten, Guggenmusiker und Feuerspeier haben auf der Unterländer Straße ihr Unwesen getrieben.

Zuffenhausen - Hexen, Vampire, Gespenster und allerlei andere Gruselgestalten haben am Sonntag die Unterländer Straße unsicher gemacht. Beim großen Halloween-Fest mit verkaufsoffenem Sonntag waren zahlreiche kleine und große Gäste auf der Zuffenhäuser Einkaufsmeile unterwegs. Veranstaltet wurde das herbstliche Treiben von der Aktionsgemeinschaft Einkaufsziel Zuffenhausen (EZZ).

„Ich will unbedingt einen Kürbis schnitzen“, sagt Jana und blickt ungeduldig in die Richtung, in der zahlreiche der orangefarbenen Früchte aufgestapelt sind, um sich alsbald in gruselige Gespenstergesichter zu verwandeln. Allerdings hat die Sechsjährige ein kleines Problem: „Ich kann da jetzt nicht hin, weil es viel zu laut ist. Da muss ich mir die Ohren zuhalten und kann ja gar nicht den Kürbis festhalten, und dann rollt er weg und ist kaputt.“ Dass es „viel zu laut ist“ hat einen Grund: Die Guggenmusiker der „Hochdorfer Fleggafetzer“ haben sich direkt vor dem Kürbisstand aufgestellt, Pauke, Trommeln, Trompeten und andere Instrumente verursachen einen Höllenlärm. Musik, das wusste schon Wilhelm Busch, wird eben „oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden“.

Feuerspucker im Einsatz

Nicht laut, sondern heiß geht es bei den Feuerspuckern her. Wenn ein Profi wie Tobias Buschick am Werk ist, kann die Flamme schon mal einen guten Meter groß werden. Der Mann von der „Feuersbrunft Esslingen“ hält zwei Weltrekorde. Er hat es geschafft, 387 Flammen mit einer Mundfüllung zu produzieren, außerdem hat er, natürlich unter notarieller Aufsicht, 214 Flammen in einer Minute gespuckt. Am Sonntag freilich stehen nicht Rekorde, sondern Spaß und Spannung im Vordergrund. Anfänglich haben diejenigen Kinder, die es selbst versuchen möchten, ein wenig Angst, umso begeisterter sind sie dann aber, wenn alles geklappt hat. Auch wenn die Flüssigkeit, die sie dafür in den Mund nehmen müssen, ziemlich eklig schmeckt.

Weder laut noch heiß, sondern bunt ist es beim Kinderschminken. Die siebenjährige Samanta wird gerade in eine Hexe verwandelt. „Ich bin immer bei Halloween und auch beim Fleckenfest mit dabei“, erzählt ihre Mutter Jennifer Knoch. Für die Kinder seien solche Veranstaltungen einfach ein riesen Spaß.

Nicht nur auf der Unterländer Straße ist am Sonntag einiges geboten. Wer sich gegen 15 Uhr auf dem Festplatz eingefunden hat, der kann einem seltenen Schauspiel beiwohnen. Ein Heißluftballon wird zunächst mit Luft befüllt, bevor er dann, unter dem Applaus von gut 100 Zuschauern, in den herbstlichen Himmel steigt.