Die Häuser in der Hohenstaufenstraße sind seit vielen Jahren dem Verfall preisgegeben. Foto: /Thomas Bischof/Archiv

Jugendliche wollen eine Granate in der Hohenstaufenstraße gefunden haben. Die Ruinen bleiben wohl noch eine Weile stehen.

Es war wohl nur ein Lausbubenstreich – aber einer, der die Polizei am Dienstagmorgen zu einem größeren Einsatz in die Hohenstaufenstraße bewegte. Dort stehen mehrere baufällige Wohnhäuser, deren Betreten verboten ist.

Mit Streifen und Hunden auf der Suche

Wie die Polizei berichtet, erhielt sie von einer Anwohnerin den Hinweis, dass sich in den Ruinen mehrere Jugendliche herumgetrieben hätten. Diese behaupteten, sie seien in einem der Häuser auf eine Granate gestoßen. Die Ordnungshüter suchten daraufhin die Gebäude mit drei Polizeistreifen und Diensthunden ab. Ohne Erfolg. Von einer Granate oder einem ähnlichen Gegenstand fanden sie keine Spur.

Der Vorgang lenkt den Blick ein weiteres Mal auf die fünf Häuser, die schon seit Jahren leer stehen. Eigentümerin ist die Kreisbaugenossenschaft Böblingen, die das gesamte Ensemble aus acht Häuserblocks abreißen und neu bebauen möchte. Über die Dimension und städtebauliche Ausgestaltung befand sich die Kreisbaugenossenschaft seit 25 Jahren mit der Stadt Böblingen im Clinch. Erst im vergangenen Jahr wurde ein Bebauungsplan verabschiedet, mit dem sich beide Seiten arrangieren konnten.

Der Anblick bleibt wohl noch eine Weile

Dennoch werden die baufälligen Häuser nicht so schnell verschwinden. Rainer Schnaithmann, Geschäftsführer der Kreisbaugenossenschaft, glaubt nicht daran, dass die Bagger noch in diesem Jahr anrücken. „Wir reißen erst ab, wenn wir alle Genehmigungen haben“, sagt er. Hierzu zähle neben der Abrissgenehmigung auch die statische Berechnung und die Baugenehmigung. Den Bebauungsplan bezeichnet er als äußerst restriktiv. „Wie vor 60 Jahren“, klagt er. Hinzu kämen die neuen Auflagen, des Energiegesetzes, die es zu beachten gäbe. Dies mache es nicht einfacher, ein Baugesuch zu erstellen. Momentan, versichert Schnaithmann, sei man allerdings dabei, einen Plan für etwa 50 Mietwohnungen zu erstellen. Wohnraum, der in Böblingen dringend benötigt wird.