Das Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet zunehmende Abwerbeversuche von Flüchtlingen. Foto: dpa

Immer häufiger gehen Islamisten in Baden-Württemberg auf Flüchtlinge zu und versuchen diese für ihre Zwecke zu gewinnen.

Stuttgart - Der baden-württembergische Verfassungsschutz beobachtet zunehmende Anwerbeversuche von Islamisten in Flüchtlingsunterkünften. Im vergangenen Jahr habe es rund 30 Kontaktaufnahmen gegeben, teilte Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Freitag in Stuttgart mit. Auch im laufenden Jahr sei bereits etwa ein Dutzend Kontakte bekanntgeworden. Die Anwerbeversuche seien beispielsweise durch das Verteilen des Korans oder Einladungen zu Moscheebesuchen gelaufen. Aktuell sind im Land demnach rund 3430 Islamisten im Visier der Sicherheitsbehörden.

Neben der steigenden Gefahr durch den Islamismus beschäftigt den Verfassungsschutz auch die Zunahme rechtsextremistischer Straf- und Gewalttaten. Im vergangenen Jahr wurden 1484 entsprechende Delikte gezählt - nach 865 Fällen im Vorjahreszeitraum, wie aus dem Verfassungsschutzbericht für 2015 hervorgeht.