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Die Fahrer privater Busunternehmen legen am 28. Februar ihre Arbeit für einen Warnstreik nieder.

Stuttgart - Die Fahrer von privaten Busunternehmen in Baden-Württemberg wollen am kommenden Dienstag, 28. Februar, ihre Arbeit für einen Warnstreik niederlegen. An dem Tag sollen die Fahrer zudem in einer Urabstimmung über unbefristete Streiks abstimmen, teilte die Gewerkschaft Verdi am Freitag in Stuttgart mit. Regional sei auch noch am Mittwoch mit Arbeitsniederlegungen zu rechnen.

Hintergrund ist der Tarifstreit mit dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO). Verdi hatte nach fünf Runden das Scheitern der Verhandlungen erklärt.

„Wir hoffen natürlich, dass die Arbeitgeber so schnell wie möglich einlenken“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Rudolf Hausmann. Mehr als 1000 Beschäftigte sollen an dem Streik teilnehmen, unter ihnen seien 90 Prozent Fahrer. Sie wollen in verschiedenen Städten und Regionen die Arbeit niederlegen, darunter in Reutlingen, Tübingen, Ludwigsburg und dem Landkreis Karlsruhe.

"Wir haben die Verhandlungen nicht abgebrochen"

Der WBO zeigte sich indes gesprächsbereit. „Unsere Angebote stehen“, sagte Sprecher Klaus Zimmermann. „Wir haben die Verhandlungen nicht abgebrochen.“ Gleichzeitig kritisierte er den Forderungskatalog von Verdi: Würden alle Punkte erfüllt, müssten für deren Finanzierung die Fahrpreise erhöht werden. Verdi will in einem neuen Manteltarifvertrag deutliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. Dazu zählen unter anderem 30 Tage Urlaub für alle und dass die Löhne auch im Krankheitsfall zu 100 Prozent weitergezahlt werden.

Pendlern und Schülern in Baden-Württemberg drohen nun wieder massive Einschränkungen im Busverkehr. Bei einem ersten Warnstreik Ende Januar war etwa in Tübingen der öffentliche Personennahverkehr den ganzen Tag lang fast völlig zum Erliegen gekommen, in anderen Städten waren die Beeinträchtigungen weniger stark. Da Verdi nicht durchgehend in den Omnibusbetrieben organisiert sei, rechnet der WBO weiter nur mit regionalen Ausständen. „Der Verkehr wird nicht flächendeckend lahmgelegt“, sagte Zimmermann.