US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat die deutsche Einwanderungspolitik kritisiert. Foto: GETTY IMAGES NORTH AMERICA

Trump will im Kampf gegen Terrorismus Einwanderer genauestens unter die Lupe nehmen lassen. In einer Rede zur nationalen Sicherheit vergleicht er seine Widersacherin mit Angela Merkel.

Scranton - Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine Strategie gegen Terrorismus vorgestellt und Hillary Clinton mit der deutschen Bundeskanzlerin verglichen. Seiner demokratischen Rivalin warf er in seiner Rede zur nationalen Sicherheit im US-Staat Ohio vor, politische Maßnahmen vorantreiben zu wollen, die die USA für Terroristen aus dem Ausland öffneten.

„Hillary Clinton will Amerikas Angela Merkel sein“, sagte er. Die deutsche Einwanderungspolitik habe die Sicherheitslage in der Bundesrepublik geschwächt, sagte Trump. Clinton bekam derweil Rückendeckung aus dem Weißen Haus.

Im Kampf gegen den Terror setzt Trump laut eigenen Angaben auf „drastische Sicherheitsüberprüfungen“ aller Zuwanderer. Zudem müssten sie einen ideologischen Test machen, um Zutritt in die USA zu bekommen, sagte Trump in seiner Rede in der Stadt Youngstown. Er behauptete, viele der jüngsten Terrorattacken in den USA seien von Einwanderern oder ihren Kindern verübt worden.

Er würde die Einwanderung aus gefährlichen Regionen der Welt zeitweilig aussetzen, die bekannt dafür seien, „Terrorismus zu exportieren“, sagte Trump. Die Zeit sei überfällig, neue Überprüfungstests einzuführen, um mit den heutigen Bedrohungen fertig zu werden. Die Vereinigten Staaten sollten jene aussondern, die feindliche Einstellungen gegen die USA und ihre Prinzipien hätten. Trumps Mutter und seine Frau waren Einwanderer.

Biden kritisiert Trump scharf

Der Republikaner sagte, er wolle islamistischen Terroristen den Zugang zum Internet schwerer machen. Dadurch solle die Ausbreitung des Terrorismus gestoppt werden. Er führte aber nicht aus, wie er dieses Ziel erreichen wolle. Er sagte nur: „Wir können nicht erlauben, dass das Internet als Rekrutierungs-Werkzeug genutzt wird.“ Jedes Land, das dieses Ziel teile, werde ein Verbündeter sein.

Clinton warf er vor, ihr fehle die mentale und körperliche Ausdauer, um mit der Terrormiliz Islamischer Staat und den vielen anderen Widersachern, denen sie USA gegenüber stünden, den Kampf aufzunehmen. Die ehemalige Außenministerin und US-Präsident Barack Obama seien verantwortlich für die Ausbreitung des IS.

Obama unterbrach seinen Familienurlaub auf Martha’s Vineyard, um von seinen Parteikollegen vollen Einsatz für Clinton zu fordern. In den nächsten 80 Tagen sollten alle Demokraten energisch Wahlkampf für sie betreiben, sagte der scheidende US-Staatschef am Montag vor demokratischen Geldgebern.

80 Tage seien nicht viel, um das er bitte, sagte Obama. Clinton könnte nach wie vor verlieren, sollten die Demokraten nicht ihren Job machen. Es gebe zurzeit nichts Wichtigeres, als der 68-Jährigen zu helfen, seine Nachfolgerin im Weißen Haus zu werden. Trump nannte er nicht beim Namen, sagte allerdings, es ermüde ihn, über den republikanischen Kandidaten zu sprechen.

Klare Kritik gegen den Republikaner äußerte dagegen Obamas Stellvertreter Joe Biden. Der US-Vizepräsident warf Trump bei seinem ersten Auftritt an Clintons Seite vor, keine Ahnung von Außenpolitik und dem Leben der Arbeiterklasse zu haben. Darüber hinaus habe Trump „unamerikanische“ politische Ideen. Trump erzähle, dass ihn die Mittelklasse interessiere. „Verschone mich. Das ist solch ein Quatsch“, sagte Biden in seiner Geburtsstadt Scranton im US-Staat Pennsylvania.