Weil sie ihren Freund mit Dutzenden SMS in den Selbstmord getrieben hatte, ist eine junge Frau aus den USA jetzt verurteilt worden. Foto: dpa

Sie soll ihren Freund per SMS aufgefordert haben, sich zu töten: Die damals 17-Jährige hat laut einem amerikanischen Gericht dazu beigetragen, dass der junge Mann sich das Leben nahm. Sie wurde nun schuldig gesprochen.

Taunton - Weil sie ihren Freund mit Dutzenden SMS in den Selbstmord getrieben hatte, ist eine junge Frau aus den USA jetzt wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden. Das Jugendgericht in Massachusetts sah es als erwiesen an, dass die damals 17-Jährige im Jahr 2014 für den Selbstmord ihres ein Jahr älteren Freundes verantwortlich war. Die Angeklagte weinte, als am Freitag das Urteil verlesen wurde. Das mögliche Strafmaß liegt bei einer Bewährungsstrafe bis hin zu 20 Jahren Haft.

In Florida kennengelernt

Der Freund wurde im Juli 2014 tot in seinem Auto gefunden. Er war an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben, nachdem er sich die Abgase des Wagens in die Fahrerkabine geleitet hatte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schrieb ihm die Freundin, er solle wieder zurück ins Auto, als er während des Selbstmordversuchs wieder den Wagen verließ und schrieb, er habe Angst. Die Verteidigung hatte argumentiert, dass der junge Mann depressiv und ohnehin entschlossen gewesen sei, sich das Leben zu nehmen.

Das Paar hatte sich 2012 bei einem Urlaub in Florida kennengelernt und hatte vor allem durch SMS und Online-Nachrichten Kontakt.

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