Den hat’s erwischt! Metallpfosten, die beschädigt und registriert sind, werden von der Polizei mit einem Flatterband versehen, ehe sie ersetzt werden. Foto: Chris Lederer

Biegen statt brechen: Beschädigte Metallpfosten an der Unterländer Straße werden nach und nach durch Stangen aus Kunststoff ersetzt – die halten wesentlich länger.

Zuffenhausen - Wer nun der Bessere im Parken ist – Männlein oder Weiblein – das soll an dieser Stelle nicht erörtert werden. Fest steht, dass es in Zuffenhausen etliche Zeitgenossen, beziehungsweise -genossinnen, gibt, die ihr Vehikel nicht ungestreift in einer Parklücke unterbringen können. Leidtragende dieses Unvermögens sind neben den Besitzern der Karossen selbst in erster Linie die Stahlpfosten am Straßenrand. Dutzendfach in den Boden zementiert, werden sie regelmäßig von Kotflügeln und Stoßstangen umgebogen oder abgeknickt. Das passiert gar nicht mal selten, wie Wolfram Bott, Bezirksleiter im städtischen Tiefbauamt, bestätigt: „Seitdem der Umbau der Straße wegen der Stadtbahn abgeschlossen ist, das war Ende 2011, mussten wir etwa 50 Pfosten auswechseln, weil sie beschädigt waren“, sagt er. So eine abgeknickte Stange sieht schließlich nicht besonders aus. Da hilft auch das weiß-rote Flatterband nicht, mit dem die Polizei jeden Pfosten versieht, der ihr als schadhaft gemeldet wird.

„Wir ärgern uns über die vielen verbogenen Pfosten“, sagt der Zuffenhäuser Wolfgang Heinz, Mitglied eines Runden Tisches im Rathaus, an dem neben Bott unter anderem auch Vertreter des Bürgervereins und der Werbegemeinschaft Einkaufsziel sowie Bezirksvorsteher Gerhard Hanus sitzen.

Pfosten aus Gummi halten länger

Aus diesen Reihen kam der Vorschlag, es mit einer neuen Lösung zu probieren: nämlich Pfosten aus Gummi. Hergestellt werden sie von einer Firma in Norddeutschland. Der für den Austausch zuständige Eigenbetrieb Abfallwirtschaft (AWS) ersetzt sie nun nach und nach. „Immer wenn einer aus Stahl umgefahren wird, kommt ein neuer aus Gummi hin“, erklärt Wolfram Bott. Etwa ein gutes Dutzend wurde an der Unterländer Straße bereits ersetzt. Es als Autofahrer beim Parken drauf ankommen zu lassen und arglos gegen den nächsten Pfosten zu fahren, ist derzeit nicht empfehlenswert – noch sind die biegbaren Gummipoller in der Minderheit, ein Blechschaden wäre wahrscheinlich. „In Zukunft wollen wir alle Stahlpfosten durch Kunststoffpfosten ersetzen“, sagt Bott. Die Neuanschaffungen seien zwar mit rund 220 Euro Material- und Einbaukosten etwas teurer als ihre Vorgänger aus Metall. Doch ihre Lebensdauer sei deutlich höher. Zwar verkraftet es auch ein neuartiger Gummipfosten nicht, wenn man ihn komplett ummäht, wenn man aber nur leicht dagegen fährt, richtet er sich wieder vollends senkrecht auf.

Metallbügel an Pflanzbeeten selbst zurechtrücken

Was die Metallbügel in den Pflanzbeeten betrifft – sie werden vorerst nicht ersetzt. Für sie ist das Garten-, Friedhofs- und Forstamt zuständig. „Das Amt hat sich für diese Lösung entschieden, um die Beete vor Autofahrern zu schützen“, erklärt Bott. Die Bügel sind nicht fest in den Beeten verankert, etwa durch Zement, sondern nur lose hineingesteckt. Die Idee dahinter ist, dass sie beim Kontakt mit einem Auto als Ganzes weggedrückt werden, ohne dass sich dabei der Metallbügel verbiegt. „Wenn das einem Autofahrer passiert, dann könnte er theoretisch selbst den Bügel wieder zurechtrücken“, sagt Bott.

Wesentlich hilfreicher wäre es allerdings – und hier sprechen wir auch im Namen aller Poller und Pfosten – wenn die Verkehrsteilnehmer lernen würden, unfallfrei einzuparken.