Besonders wenig Fördergelder für E-Autos fließen in Baden-Württemberg. Foto: dpa

Nur 3027 Autofahrer haben bisher nach den aktuellsten Zahlen die Kaufprämie für Elektroautos beantragt. Nicht einmal zehn Prozent der Anträge entfallen auf die Hersteller im Land.

Stuttgart - Mit einem 1,2 Milliarden Euro schweren Geldtopf will der Staat die Autokäufer dazu bringen, sich für ein rein elektrisches Fahrzeug zu entscheiden – oder zumindest für einen Plug-in-Hybrid, der sich ebenfalls an der Steckdose aufladen lässt. Dreieinhalb Monate nach dem Beginn ist davon noch nicht einmal ein Prozent abgeflossen. Lediglich 3027 Anträge wurden bis Anfang September gestellt – würde es in diesem Tempo weitergehen, wäre die auf 2019 befristete Prämie erst in 32 Jahren ausgeschöpft.

Besonders wenig Fördergeld fließt für Modelle der Hersteller aus Baden-Württemberg. So wurden für Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz bisher 135 Anträge gestellt. Das entspricht einem Anteil von 4,4 Prozent. Allerdings wird ein Teil der elektrischen Mercedes-Modelle wegen des Preises oberhalb von 60 000 Euro nicht gefördert, wobei Daimler die entsprechenden Verkaufszahlen unter Verschluss hält. Audi kommt auf einen Förderanteil von 5,5 Prozent, Porsche geht ganz leer aus, weil alle steckdosenfähigen E-Autos oberhalb des Preislimits für die Kaufprämie liegen.

Mit zahlreichen neuen E-Modellen will die Branche auf dem Autosalon in Paris ihre grüne Modellpalette ausweiten. Mercedes plant offenbar, ein halbes Dutzend neuer Modelle vorzustellen und die E-Flotte unter einem eigenen Markennamen zu präsentieren. Auch die Marke Smart mit neun Förderanträgen plant mehrere neue E-Modelle.

Unterdessen wächst in der EU das Misstrauen gegenüber Volkswagen. Verbraucherschutz-Kommissarin Vera Jourova berichtete von „Hinweisen“, wonach die geforderten Schadstoffwerte „sogar nach der Reparatur nicht eingehalten werden“. Es handelt sich nach Angaben ihres Sprechers um die Auswertung einer Stichprobe umgerüsteter Fahrzeuge in Italien.