Der Stuttgarter Marktplatz 1958 - mit Spielwaren Kurtz. Foto: Leserfotografin irene

Ab Oktober wird in das Haus Nummer 10 in Stuttgart-Mitte möglicherweise ein Gastronom einziehen. Kurtz ist dann nur noch über die Sporer­straße zugänglich.

Stuttgart - Spielwaren Kurtz am Marktplatz ist aus dem Stadtbild kaum wegzudenken. 175 Jahre Tradition ließen das Fachgeschäft zu einer Institution in Stuttgart werden. Und doch müssen die Passanten sich bald daran gewöhnen, dass der Laden vom Marktplatz verschwindet. Ab Oktober wird in das Haus Nummer 10 möglicherweise ein Gastronom einziehen. Kurtz ist dann nur noch über die Sporerstraße zugänglich.

Sosehr viele Stuttgarter diese Umstrukturierung auch bedauern mögen, sie war aus unternehmerischer Sicht notwendig, wie Geschäftsführer Bernd Stocker erklärt. Wieder ist es das wachsende Online-Geschäft, das dem Handel in der City zusetzt. „Einerseits wollen die Menschen eine hohe Attraktivität beim Einkaufen“, sagt Stocker, „andererseits kaufen sie übers Internet.“

Im Oktober ist die Neueröffnung geplant

Noch zwingt dieses veränderte Konsumverhalten den Spielwarenhändler nicht in die Knie. Aber Stocker reagiert lieber, bevor es zu spät sein könnte. „Wir müssen die Menschen wieder begeistern“, sagt er. Dies soll auch mit dem neu gestalteten Laden gelingen. Der Umbau war überdies auch einer maroden Bausubstanz geschuldet. Zuletzt musste das Untergeschoss am Karsamstag nach einem Wassereintritt von der Feuerwehr abgepumpt werden. „Hier ist eine Kernsanierung nötig“, sagt Stocker.

Von Montag an wird der Laden zunächst nicht mehr von der Sporerstraße aus zugänglich sein. Der hintere Teil des Geschäfts wird geschlossen und umgebaut. Dabei wird das Gebäude geteilt – der Verkauf geht im vorderen Teil weiter. Im Oktober ist die Neueröffnung geplant. Der Laden wird von ursprünglich 1600 m² Verkaufsfläche 300 m² verlieren. Das Sortiment bleibt fast unangetastet. „Wir verzichten nur auf die Modell-Eisenbahnen“, sagt Stocker und hofft auf die Treue der Stuttgarter: „Ich glaube, dass wir uns mit dem Zugang in der Sporerstraße nur kurz in einer 1-b-Lage befinden. Nach der Neugestaltung des Dorotheen-Quartiers wird es wieder eine 1-a-Lage.“