Die Menschen hoffen auf Rettung durch den Helikopter. Foto: AP

Japan wurde durch starken und andauernden Regen von schweren Überschwemmungen heimgesucht. Für viele Menschen blieb nur die Rettung aus der Luft.

Tokio - Tagelanger Regen hat in Japan so heftige Überschwemmungen ausgelöst, dass Menschen zum Teil von meterhohen Fluten in ihren Häusern eingeschlossen waren. Besonders schlimm traf es am Donnerstag den Ort Joso, 50 Kilometer nördlich von Tokio. Dort brach eine Flutbarriere am Kinugawa-Fluss und schickte eine tsunami-artige Welle in die Stadt.

Der Sender NHK zeigte Luftaufnahmen von Rettern, die sich von Hubschraubern abseilten und festsitzende Bewohner von Balkonen einsammelten. In einer dramatischen Hilfsaktion flog ein Militärhubschrauber binnen 20 Minuten vier Mal ein Haus an und rettete nacheinander vier Personen, während Wassermassen um das Gebäude tosten. Autos wurden weggespült, die Fundamente von Häusern ausgeschwemmt. Menschen winkten verzweifelt mit Tüchern von ihren Veranden.

Heftiger Regen auch in Tokio

Auch in Tokio regnete es heftig, doch trafen die Güsse in erster Linie die Präfekturen Ibaraki und Tochigi nördlich der japanischen Hauptstadt. In einer Region des Katastrophengebiets wurde eine Frau vermisst, nachdem ein Erdrutsch Häuser am Fuße eines steilen Abhangs verschüttet hatte. Fahrten von Hochgeschwindigkeitszügen mussten teilweise eingestellt werden.

Der Regen ist eine Folge des Taifuns „Etau“, der ähnliche Fluten und Erdrutsche am Mittwoch bereits in Zentraljapan ausgelöst hatte. Der Katastrophenschutz registrierte zunächst 15 Verletzte. Zwei ältere Frauen trugen schwere Verletzungen davon, als sie vom Sturm umgeworfen wurden.