Professor Boerne: diesen Zimmergenossen wünscht man keinem Patienten in der Onkologie Foto: WDR

Gestorben wird in dem mörderischen Schwank beiläufig und in der Hauptsache, um die Handlung am Laufen zu halten, damit die nächste komische ­Szene angesteuert werden kann.

Stuttgart - Wer es nicht erträgt, wenn die Grenzen zwischen Kriminal und Komik verwischen (und der Witz gar obsiegt), der wird bei „Mord ist die beste Medizin“ (Buch: Dorothee Schön, Regie: Thomas Jauch), dem jüngsten „Tatort“ aus dem Münsterland, Bauchkrämpfe bekommen haben. Der Rest durfte sich den Ranzen vor Lachen halten.

Es geht, banal gesagt, um Medikamentenpanscherei – und darum, wie bösartige Medizinmänner und -frauen, wenn es eng wird, auch mal über Leichen gehen. In Wahrheit aber geht es wohl eher darum, dass der Gerichtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne (wie immer bis zur Karikatur ausgereizt: Jan Josef Liefers) in einem Krankenhaus im Bademantel herumschnüffeln darf. Das bietet Raum für bitterbösen Witz, etwa wenn der geborene Privatpatient und Opernliebhaber sich das Krankenzimmer mit einem sterbenskranken, aber quietschfidelen Volksmusikfreund (Josef Ostendorf) teilen muss.

Gestorben wird in dem mörderischen Schwank beiläufig und in der Hauptsache, um die Handlung am Laufen zu halten, damit die nächste komische Szene angesteuert werden kann. Mit der Welt auf der anderen Seite der Mattscheibe hat „Mord ist die beste Medizin“ wenig zu tun – was schon daraus ersichtlich ist, dass Kommissar Thiel (Axel Prahl) hier der einzige Mensch ist, der in Münster Rad fährt.