In der Türkei sind fast 11 300 Staatsangestellte im Bildungswesen vom Dienst suspendiert worden. Foto: Pool Presidential Press Service

Die staatlich ausgerufene „Säuberungswelle“ in der Türkei geht weiter: Nun sind fast 11 300 Staatsangestellte im Bildungswesen vom Dienst suspendiert worden.

Istanbbul - In der Türkei sind fast 11 300 Staatsangestellte im Bildungswesen vom Dienst suspendiert worden. Gegen sie werde wegen möglicher Verbindungen zu Rebellen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK ermittelt, sagte ein hoher türkischer Regierungsbeamter am Donnerstag. Welche Kontakte sie zu den Aufständischen haben sollen, sagte er nicht.

Solche Suspendierungen werden nach Angaben des Beamten im Einklang mit der Regierungslinie dann vorgenommen, wenn konkrete Hinweise vorliegen, etwa die Finanzierung der kurdischen Kämpfer oder Bemühungen, neue Leute für die PKK zu rekrutieren. Die Zwangsbeurlaubung gelte so lange, bis die Ermittlungen abgeschlossen seien, sagte er. Unter den betroffenen Angestellten sind auch Lehrer.

Hunderte kurdische Kämpfer starben

Die Gewalt zwischen der PKK und den türkischen Sicherheitskräften hat seit dem Abbruch des Friedensprozesses im Sommer 2015 zugenommen. Seitdem starben Hunderte kurdische Kämpfer, Sicherheitskräfte und Zivilisten.

Auch wegen des gescheiterten Putsches vom 15. Juli wurden bereits Tausende Staatsbedienstete sowie Militärangehörige entweder entlassen oder für Verhöre festgenommen. Weitere wurden formal verhaftet und warten nun im Gefängnis auf ihre Prozesse. Den Putschversuch schreibt die Regierung dem in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen und dessen Anhängern zu.