Einer der jungen Wilden beim TTC matec Frickenhausen: Liang Qiu Foto: Baumann

Mit 2:10 Punkten steht der TTC matec Frickenhausen in der Tischtennis-Bundesliga auf dem vorletzten Platz. Das Vertrauen in das junge Team ist unbebrochen. „Wir blamieren uns ja nicht. Nur die Heimniederlage gegen Hagen hängt uns nach“, sagt Präsident Rolf Wohlhaupter-Hermann.

Frickenhausen - Rolf Wohlhaupter-Hermann ist lange im Geschäft. Seit der Vereinsgründung 1971 steht er als Präsident des TTC matec Frickenhausen an der Spitze des Tischtennis-Bundesligisten. Wer glaubt, den Mann der klaren Worte, bringe die aktuelle 2:10-Punkte-Bilanz und der vorletzte Platz seines Clubs aus der Ruhe, der täuscht sich. Im Gegenteil: „Ich bin überrascht, wie gut wir uns gegen die starken Gegner schlagen“, sagt er trotzig. Das Dumme daran: Es schlägt sich nicht in Ergebnissen nieder. Der TTC-Chef führt das Beispiel Mikhail Paykow an: Der Neuzugang aus Moskau hat von sieben Spielen fünf im fünften Satz verloren.Das ist unglücklich. Oder wie sich Manager Jürgen Veith ausdrückt: „Es ist wie verhext.“

Beide Funktionäre schlüpfen in die Rolle einer Löwenmutter, die ihre Jungen schützt. „Es war klar, dass es schwer wird“, sagt Wohlhaupter-Hermann. Denn der Schnitt vor der Runde war groß: Yang Wang ging nach Polen, Steffen Mengel, der deutsche Einzelmeister von 2013, zu seinem Heimatverein TTC Bergneustadt. Frickenhausen baute Masataka Morizono und Liang Qiu (beide 19) aus der eigenen Zweitliga-Mannschaft ein. „Wir wollen von unserer jahrelangen Aufbauarbeit profitieren“, betonte der Präsident vor der Runde. Von dieser Linie rückt er auch keinen Millimeter ab: „Wir blamieren uns ja nicht. Nur die Heimniederlage gegen den TTC Hagen hängt uns nach.“

Panik bricht beim deutschen Meister von 2006 und 2007 jedenfalls nicht aus. Zumal der TTC auch noch einen Joker im Ärmel hat. Koki Niwa (20), der überragende Bundesligaspieler in der vergangenen Saison mit 20:4 Siegen, wird in der Rückrunde wie geplant wieder für Frickenhausen zum Schläger greifen. Derzeit spielt der japanische Meister von 2013 bei internationalen Turnieren und absolviert Politik- und Wirtschafts-Prüfungen an der Meji-Universität in Tokio. „Wenn Koki Niwa spielt, bin ich noch mehr davon überzeugt, dass wir die direkten Konkurrenten Bergneustadt, Mühlhausen und Hagen schlagen werden“, sagt Wohlhaupter-Hermann. Dann wäre der Abstieg verhindert. Laut Reglement müssen am Ende der Saison zwei Teams aus dem Bundesliga-Zehnerfeld eine Etage tiefer. Doch ob es überhaupt einen Absteiger geben wird, ist offen, wie oft im Tischtennis. Es hängt von den finanziellen Möglichkeiten der aufstiegsberechtigten Zweitligisten ab. TTC-Manager Veith rechnet mit maximal einem „aufstiegswilligen Club“ am Saisonende.

Doch die Frickenhausener sind ehrgeizig genug, den Klassenverbleib auf sportlichem Weg schaffen zu wollen. Am 2. November (15 Uhr/Sporthalle Auf dem Berg) bietet sich im Württemberg-Derby gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen die nächste Chance zu punkten. „Wir machen unseren jungen Leuten keinen Druck“, sagt Wohlhaupter-Hermann. Auf eine Überraschung im württembergischen Derby hofft er dennoch. Mit dem nötigen Glück mal auf der Seite des TTC.