Matthias Sammer, Jan-Christian Dreesen, Markus Hörwick und Neuzugang Mehdi Benatia (v. li.) Foto: dpa

Der FC Bayern München erreicht mit dem Transfer von Mehdi Benatia und dem möglichen Wechsel von Xabi Alonso eine neue Dimension, kommentiert Sportredakteur Marco Seliger.

München - Es ist nichts Neues, dass der FC Bayern München seine Muskeln spielen lässt – die Verpflichtungen von Weltstar Xabi Alonso und Innenverteidiger Mehdi Benatia erreichen nun aber eine neue Dimension. Javi Martínez verletzt? Egal, dann holen wir eben den besten Abwehrmann der Serie A und zahlen dafür im Sommerschlussverkauf mal eben 26 Millionen Euro. Thiago und Bastian Schweinsteiger verletzt? Auch wurscht. Dann verpflichten wir halt mit Alonso schnell den wohl weltbesten Abräumer fürs zentrale Mittelfeld von Real Madrid.

Die Bayern übertreffen sich gerade selbst, was die Bundesliga wohl noch langweiliger machen wird als in den vergangenen beiden Jahren. Der Rekordmeister thront sportlich und finanziell an der Spitze – die Kapitalerhöhung von Konkurrent Borussia Dortmund wirkt angesichts der jüngsten Millionen-Transfers der Münchner fast schon wie der Tropfen auf den heißen Stein.

National kann den Bayern keiner die Stirn bieten, denn kein anderer Club kann für verletzte Weltklassespieler das Festgeldkonto anzapfen und Weltklassespieler als Ersatz verpflichten. Es bleibt nun nur zu hoffen, dass die Dortmunds, Schalkes und Leverkusens der Liga das Augenmaß nicht verlieren und sich wirtschaftlich nicht übernehmen. Jetzt zu meinen, mit den Bayern irgendwie Schritt halten zu müssen und deshalb kurzfristig viel Geld auszugeben, wäre der erste Schritt in Richtung tiefroter Zahlen – und womöglich des sportlichen Niedergangs.