Mountainbiker sind wie Zugvögel: Sie ziehen in die warmen Reviere am Mittelmeer und Atlantik. Tipps, wo Radler jetzt auf ihre Kosten kommen.

La Palma: Lieblingsinsel der Mountainbiker
Wege und Pfade auf der „Isla Bonita“, der schönen Insel, sind oft steil, der Untergrund anspruchsvoll. Anfänger tun sich schwer. Aber die Landschaft entlang der Vulkanketten ist einfach grandios. Am besten fragt man in Puerto Naos an der sonnigeren Westküste nach Ottes, dem Allgäuer. Er führt seine Bike-Station auf der Kanareninsel schon seit fast 20 Jahren und kennt alle Trails vom schwarzen Strand bis hinauf zum Gipfel des Roque de los Muchachos auf fast 2500 Meter Höhe. www.bike-station.de

Gran Canaria: Canyons wie im Wilden Westen
Hinter den Dünen von Maspalomas kann man sie schon erahnen, die roten Felsen und Schluchten im Süden Gran Canarias. Gleich am Ortsrand schlängelt sich ein Schotterband zwischen Agaven hinauf in den Barranco de Fataga - wie im Wildwestfilm. Je höher man sich in die Berge schraubt, desto anspruchsvoller werden die Wege und Touren. Immerhin kratzt der höchste Berg, der Pico de las Nieves, schon fast an der 2000-Meter-Marke. www.free-motion.com

Teneriffa: Touren am höchsten Berg Spaniens
Natürlich versteckt sich auf den Kanaren auch mal die Sonne hinter den Wolken. Aber falls an der Küste alles in Grau gehüllt ist, bringt Guide Ralf seine Bike-Gäste einfach auf 2000 Meter Höhe an den Fuß des Teide und lässt sie über den Wolken biken - zuerst durch die bizarre Caldera, dann durch Kiefernwälder im Sinkflug steil hinunter ins Orotava-Tal und weiter bis an die Küste. Dschungel-Feeling kommt dagegen im Anaga-Gebirge im Norden Teneriffas auf. Unzählige kleine Pfade durchziehen die steilen, dicht bewachsenen Bergflanken. Immer wieder locken atemberaubende Ausblicke aufs Meer oder kleine Bergdörfer zum Fotostopp. www.mtb-active.com

Lanzarote: Vulkanradeln für Einsteiger
Die Berge sind hier etwas niedriger, die Anstiege etwas moderater und die Touren etwas einfacher als auf den berühmten Nachbarinseln. So bleibt gerade für noch nicht so versierte Mountainbiker etwas mehr Muße für die bizarre Lava-Landschaft. Wer sozusagen direkt vor der Haustür in die Vulkanwüste hinausfahren möchte, mietet sich am besten im ruhigen Westen Lanzarotes bei La Santa oder im Surfspot Caleta de Famara ein. www.planet-bikes.de

Zypern: Biken durch Zedernwälder
Auf der Insel im östlichen Mittelmeer trainieren auch gerne deutsche Mountainbike-Profis für die neue Saison. Das liegt wohl an der Vielfalt der Strecken unterschiedlichster Anforderung. Im Winter fällt zwar im Troodos-Gebirge, das fast an die 2000 Meter heranreicht, auch mal Schnee, aber dann warten immer noch herrliche Touren durch Zedernwälder und spannende Trails an der Küste etwa auf der Akamas-Halbinsel im äußersten Westen. Wer möglichst viel des kleinen EU-Staates per Bike kennenlernen will, sollte sich nach der Transzypern-MTB-Tour erkundigen. In sechs Radetappen wird die komplette Insel durchquert - mit Guide, Gepäcktransport und Begleitfahrzeug. www.zypernbike.de (die Station ist vom 6. Januar bis Mitte Februar 2015 geschlossen)

Südtürkei: Wasserfälle und antike Stätten
Side kennen viele Mittelmeerurlauber als beliebten Strandort östlich von Antalya. Von dort starten auch spannende Mountainbike-Touren ins Hinterland um die Kreisstadt Manavgat. Die Wege winden sich etwa über eine alte römische Steinbrücke, vorbei an historischen Aquädukten zum Manavgat-Stausee und weiter zu kleinen Bergdörfern und durch steile Pinienwälder nach Seleukia, einer Ruinenstadt aus dem 3. Jahrhundert vor Christus. Eine andere Tour führt ins historische Aspendos. Das große Amphitheater aus der römischen Zeit zählt zu den besterhaltenen der Antike. Wer keine geführten Touren mag, kann sich im Mountainbike-Camp GPS-Geräte mit Routenvorschlägen ausleihen. www.mountainbike-camp.com

Madeira: Die Inseln der Blumen
Vulkane haben auch diese Felsinsel aus dem Meer auftauchen lassen. Madeira wird zwar „Insel der Blumen“ genannt, aber gemütliche Touren durch Blümchenwiesen sollte man nicht erwarten. Viele Wege zeigen sich steil und ruppig, manchmal auch mit Dornen gespickt. Aber die Landschaft, die grandiosen Ausblicke und das milde Klima entschädigen für so manchen Schweißtropfen. Falls doch mal wieder ein Plattfuß zu flicken war, trinkt man abends an der Bar mit dem Guide einen süffigen Poncha, den typischen Insel-Cocktail aus Zitronensaft, Honig und Zuckerrohrschnaps. www.bikezone.pt, www.lokolokomadeira.com