In Paris hat der Terrorismus wieder zugeschlagen. Foto: Getty Images

Frankreich steht unter Schock. Erneut wurde die Hauptstadt Paris Ziel eines terroristischen Anschlags. Unser Kommentator schreibt: Das Beängstigendste ist, der Feind marschiert nicht etwa von außen auf Frankreich zu. Er ist an den Landesgrenzen nicht aufzuhalten. Er sitzt im Landesinneren.

Paris - Frankreich ist im Krieg. In Paris sind 128 Tote zu beklagen. Soldaten patrouillieren durch die Stadt. Staatschef Francois Hollande hat den Ausnahmezustand verkündet. Die Grenzkontrollen werden verschärft. Doch der Feind stellt sich nicht. Gewiss, die Terroristen, die an verschiedenen Schauplätzen mit Maschinenpistolen wahllos um sich schossen, sich mit ihren Opfern in die Luft sprengten, sind ebenfalls tot. Aber aus gutem Grund hat die Präfektur die Pariser aufgerufen, am Samstag zu Hause zu bleiben. Nicht auszuschließen ist, dass ein oder mehrere Täter die Flucht dem Märtyrertod vorgezogen haben und weitermorden.

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Anders als Staatschef Hollande versichert, haben es die Franzosen nicht mit einer terroristischen Armee zu tun, sondern mit aus dem Untergrund agierenden Kommandoeinheiten. Sie waren nicht weiter aufgefallen, bis sie zur Tat schritten, und sie fallen womöglich auch nach ihr nicht weiter auf. Und was das Beängstigendste ist: Der Feind marschiert nicht etwa von außen auf Frankreich zu. Er ist an den Landesgrenzen nicht aufzuhalten. Er sitzt im Landesinnern. Hunderte von französischen Familien haben sich hilfesuchend an die Behörden gewandt, weil ihre Kinder radikalislamischem Wahn verfallen sind, 7000 Franzosen sind der Polizei als mutmaßliche Dschihadisten gemeldet worden. Frankreich ist im Krieg. Aber um ihn zu gewinnen, braucht es mehr als Polizei und Militär.