Boris Palmer: Zwei zusätzliche Kurzgleise bringen Stuttgart 21 nichts.

Stuttgart - Verkehrsministerin Tanja Gönner (CDU) hat am Montag die von den Grünen veranlasste vereinfachte Kapazitätsberechnung für den Tiefbahnhof (zu finden bei www.kopfbahnhof-21.de) kritisiert. Sie sei "irreführend" und versuche, die Menschen vor der Landtagswahl gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 aufzubringen.

Das Papier sei "mit heißer Nadel gestrickt". Die Projektpartner werden laut Gönner, wie in der Schlichtung mit Heiner Geißler vereinbart, einen Stresstest samt Betriebssimulation leisten. Damit sollen in der Hauptverkehrszeit von 7 bis 8 Uhr im neuen Bahnhof mit acht Gleisen 49 Züge nachgewiesen werden. Die Ergebnisse würden präsentiert.

Der Tiefbahnhof-Gegner Boris Palmer, Grünen-OB in Tübingen, erklärte, ein von der Bahn erwogener Ausbau um zwei kurze auf dann zehn Gleise könne die Probleme von Stuttgart 21 nicht lösen. Das die Zusatzgleise von den Außengleisen abzweigten, könnten diese nicht mehr doppelt belegt werden. Der "Stau" auf dem Gleis zum Abstellbahnhof in Obertürkheim werde so nicht gelöst. Nach Rechnung der Grünen sind 49 Züge nur mit einer mindestens 600 Millionen Euro teuren Aufrüstung der Infrastruktur erreichbar.