Ein russischer Kampfjet vom Typ SU-24 hebt von einer Luftwaffenbasis in Syrien ab. Foto: dpa

Bei einem Luftangriff im Nordwesten Syriens ist ein von Ärzte ohne Grenzen (MSF) unterstütztes Krankenhaus zerstört worden. Nach ersten Angaben gab es mindesten neun Tote und es handelte sich um einen gezielten Angriff.

Damaskus - Bei einem Luftangriff im Nordwesten Syriens ist ein von Ärzte ohne Grenzen (MSF) unterstütztes Krankenhaus nach Angaben der Hilfsorganisation gezielt zerstört worden. Die Einrichtung sei am Morgen in der Provinz Idlib bei Bombardements getroffen worden, teilte MSF mit.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von mindestens neun Toten. Sie geht davon aus, dass die Luftschläge von russischen Kampfjets ausgeführt wurden. Die Zahl der Toten könne steigen, da noch Opfer unter den Trümmern vermutet würden. Von russischer Seite gab es zu dem Vorfall zunächst keine Angaben.

MSF geht von einem gezielten Angriff auf eine Gesundheitseinrichtung aus. „Die Zerstörung des Krankenhauses lässt eine lokale Bevölkerung von rund 40 000 Menschen ohne Zugang zu medizinischer Versorgung zurück, in einer aktiven Konfliktzone“, hieß es in einer Mitteilung.

Acht Klinik-Mitarbeiter noch vermisst

Das Krankenhaus sei nach Angaben von Personal vor Ort bei zwei Angriffen innerhalb weniger Minuten viermal getroffen worden. Mindestens acht Mitarbeiter der Klinik würden vermisst. MSF unterstütze die Einrichtung seit September unter anderem mit medizinischen Hilfsmitteln.

Erst vor wenigen Tagen waren bei einem Luftangriff auf eine von MSF unterstützte Klinik im Süden Syriens drei Menschen gestorben. Im Oktober hatte Russland dementiert, für die Attacke eines Krankenhauses in Idlib mit 13 Toten verantwortlich zu sein.