Céline Willers, die Miss Baden-Württemberg, im Video mit You-Tube-Star Alberto Foto: Stuggi.TV

Daumen drücken für Céline! Im Europapark Rust wird an diesem Samstag die Miss Germany 2015 gekürt. Wird es Céline Willers, 21, Studentin der Universität Hohenheim, schaffen, die „Freude versprühen“ will? Ein kurzes, schnelles Interview vor dem Finale.

Stuttgart - Daumen drücken für Céline! Im Europapark Rust wird an diesem Samstag die Miss Germany 2015 gekürt. Wird es Céline Willers, 21, Studentin der Universität Hohenheim, schaffen, die „Freude versprühen“ will? Ein kurzes, schnelles Interview vor dem Finale. Und die Frage, wie das mit You-Tube-Star Alberto war – in einem Video, das für 15 Millionen Klicks gesorgt hat.

Viele Bundesländer haben wir? Sind es nicht 16, die seit dem Mauerfall das schöne Deutschland bilden? Beim Finale zur Wahl der Miss Germany, zu dem jedes Land seine Allerschönste schickt (Baden-Württemberg ist mit der Studentin und Stuggi-TV-Moderatorin Céline Willers fabelhaft vertreten), werden an diesem Samstag im Europapark Rust jedoch 24 Schärpenträgerinnen um das vom Ex-Stuttgarter Harald Glööckler geschaffene Krööööönchen antreten. Hat wer nicht in Geografie aufgepasst? Oder gibt es nach den neuen Länder noch neuere?

Aber nein. Für so viel Schönheit reichen unsere 16 Bundesländer nicht mehr. Jetzt sind es halt 24! Und was für Namen die haben! Pearl-tv heißt eines der neuen Länder. Stolz trägt Olga Hoffmann ihre Schärpe mit der Aufschrift „Miss Pearl-tv 2015“. Und bei einer anderen steht: „Miss Photogenic“. Ohne Sponsoren ist für jeden Veranstalter eine Miss-Wahl nur halb so schön.

Seit 1960 veranstaltet Horst Klemmer, 77, die Schönheitswahlen. Sein größter wirtschaftlicher Erfolg war es, sich das Vermarktungsrecht für den Titel „Miss Germany“ zu sichern. Jahrelang hatte er gerichtlich darum gekämpft. Die deutschen Behörden lehnten sein Ansinnen ab. Das Harmonisierungsamt für internationale Marken gewährte ihm schließlich die begehrten Rechte. Seit 2000 ist er offiziell Platzhirsch, inzwischen verstärkt von seinem Sohn Ralf Klemmer. In den 1990ern hatte es viel Konkurrenz gegeben. Ausgerechnet die Frau, die das meiste aus ihrem Titel holte, erhielt ihn von einem anderen: 1993 wurde Verona Pooth, damals Feldbusch, Miss Germany der Miss Germany Association – bei Klemmers Miss Germany Company hatte sie zuvor „nur“ Platz zwo belegt.

So wahr es nur einen Rudi Völler gibt, so gibt es nur noch eine Miss Germany. Für Céline Willers, die an der Uni Hohenheim Kommunikationswissenschaften studiert, ist der Titel ihr Traum. Doch es wird eng, berichtet sie uns. Die Konkurrenz ist stark. Herr Klemmer habe gesagt, dass es seit Jahren nicht mehr eine so gute Gruppe gab.

Vor drei Wochen ist Céline ins „Missen-Camp“ gezogen. Es ging erst nach Ägypten zum Bikinisonnenuntergangsshooting, dann zu allerlei PR-Terminen wie dem Schwarzwälder-Kirschtorte-Backen im Hotel Dollenberg. Drei Wochen mit schönen und ehrgeizigen Mädels – kann das gutgehen? „Erstaunlicherweise gibt es keinen Zickenkrieg“, sagt die Miss Baden-Württemberg. Ist auch keine Dschungelkamera rund um die Uhr dabei, die auf Zoff aus ist. Klar verstehe sie sich mit der einen besser als mit der anderen. Aber grundsätzlich komme sie mit allen gut klar: „Ich hab jetzt in jedem Bundesland eine Freundin.“

Das Friseusen-Image, das Miss-Wahlen angehaftet hat, die als hausbacken, ja bieder galten, ist vorbei. 14 der 24 Missen sind Studentinnen, 15 sind blond. Ist blond das neue Wort für schlau? Auf meine überraschende Frage, was Schönheit für sie ist, antwortet Céline: „Schönheit ist die positive und fröhliche Aura einer Person. Freude zu versprühen, die Menschen fesselt.“

Ganz schön schlau gesagt! Auch wenn sie nicht gewinnt – keiner kann ihr die Pole Position mehr nehmen, die sie in einem Bett des Missen-Camps hatte. Für ein Video, das bisher für 15 Millionen Klicks gesorgt hat, legte sich der dunkelhäutige You-Tube-Star Alberto zu Céline ins Bett. Und schon ging’s ab! Die beiden denken, allein zu sein, sind es aber nicht. Wo immer Alberto nachschaut im Zimmer, ob hinter Vorhängen oder im Schrank – überall haben sich die Missen in ihren Bikinis versteckt.

Sollte Céline gewinnen, will sie ihr Miss-Jahr „genießen“ und sich „für unser Land“ engagieren. Wenn sie nicht gewinnt, will sie ihr Studium in der Regelstudienzeit beenden und danach ein Auslandssemester in Chile anhängen. Fürs nächste Jahr ist ihr ein Praktikum beim ZDF in London sicher.

Chile und London können warten. Céline for Miss Germany! Für viele von uns mag’s hart sein, dem Schönheitsideal nicht zu entsprechen. Doch würden wir alle aussehen wie die 24 Missen – sie würden gar nicht auffallen. Seid uns also dankbar, Mädels.

Schönes Wochenende allerseits!