Danny Trejo (li.) als Machete (mit Michelle Rodriguez) in Robert Rodriguez zweitem Teil der „Machete“-Trilogie „Machete Kills“ (2013). Foto: dpa

Anglizismen und Bürokraten-Deutsch, Mode-Floskeln und aussterbende Begriffe – in unserer Sprach-Glosse hören wir genau hin. Wie die Menschen so reden, was sie sagen, wie sie’s meinen.

Stuttgart - Donald Trump ist eine rhetorische Killermaschine, so eine Art „Machete Kill’s“ (Titel eines US-Actionfilms von 2013) der amerikanischen Politik. Der Sprachschatz des Luxus-Hotelketten-Besitzer und republikanischen Präsidentschaftskandidaten mag nicht so umwerfend eloquent sein wie der seiner demokratischen Herausforderin Hillary Clinton, aber die Auswirkungen seiner Worte sind umso gewaltiger. Trump ist bekannt für seine verbalen Kollateralschäden, die nicht selten verbrannte Erde hinterlassen.

Das haben wir schon immer so gemacht!

Steckt nicht in jedem von uns ein kleiner Trump? Wenn uns eine Diskussion ankäst, die Argumente ausgehen oder wir anderen so richtig eins reinwürgen wollen, dann fallen so Sätze wie: „Das haben wir schon immer so gemacht!“, „Das ist wieder typisch!“, „Da kann doch jeder kommen!“

Der amerikanische Autor Charles Hutchison Clark (1920–2009) bezeichnet solche abwertenden, blockierenden und pauschalen Einwürfe als „Killerphrasen“. Sie sind der Tod jeder Konversation, in dem man mittels Argumenten zu einer konstruktiven Lösung gelangen will. Eine euphemistische Umschreibung für diese Kategorie inhaltsleerer Redensarten ist Totschlagargument. Wobei es mit „argumentum“ (begründete Aussage) nicht das Geringste zu tun hat.

Warum? Wieso? Weshalb?

Bedenkenträger, Beharrer und Besserwisser nutzen „Killerphrasen“ mit Vorliebe, um andere zum Abbruch des Disputs zu reizen, die eigene Unfähigkeit zu kaschieren, Verände rungen zu verhindern oder ihr Gegenüber zu kompromittieren. „Killerphrasen“ kontert man am besten mit einer Gegenfrage: Warum? Wieso? Weshalb? Das bringt Störenfriede schnell zur Räson.Mit Ausnahme von Donald Trump. Der ist selbst in der Defensive noch offensiv.