Justus, Linda, Lara und Hatima (von links) gehen gerne in die Schule. Sie haben aber auch Ideen, was sich dort verändern sollte. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Landesregierung hat nach dem erfolgreichen Volksantrag die Wende im Streit um G8 und G9 an den Gymnasien eingeleitet. Wie sehen Schüler diese Entwicklung? Und wie ihre Lehrer? Ein Gespräch am Degerlocher Wilhelms-Gymnasium.

Hatima Aslan ist eine engagierte Schülerin. Sie hat eine klare Haltung, kann gut argumentieren, für ihre 17 Jahre wirkt sie reif und gefestigt. Bald macht sie Abitur, nach acht Jahren Gymnasialzeit. Obwohl sie sehr gut in der Schule ist, würde Hatima Aslan sich heute nicht mehr für eine G8-Klasse am Degerlocher Wilhelms-Gymnasium entscheiden. „Man hat zu wenig Zeit und zu viel zusätzlichen Stress“, sagt sie über den schnelleren Gymnasialzug. Die Empfehlung, als gute Schülerin in G8 zu gehen, damit man sich im Unterricht nicht langweilt, hält Hatima Aslan inzwischen für ein fragwürdiges „Narrativ“. Leistungsvermögen und Intelligenz seien da nicht das Thema. „Die persönliche Entwicklung ist auch wichtig“, findet die 17-Jährige heute. Die sei bei G9 „eher gewährleistet“ als in G8.