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Das 0:0 gegen Freiburg verstärkt den Wunsch nach einem neuen Stürmer - Hindelang ein Thema.

Stuttgart - Regionalligist Stuttgarter Kickers hat ein insgesamt überragendes Fußballjahr 2011 mit einer enttäuschenden Nullnummer gegen den SC Freiburg II beendet. Erst am Sonntag hellten sich die Mienen wieder auf: Der schärfste Verfolger SG Sonnenhof Großaspach verlor beim 1. FC Nürnberg II überraschend mit 1:3.

Ein alter Kumpel aus gemeinsamen VfB-Zeiten übermittelte Guido Buchwald am Sonntag die frohe Botschaft. Rainer Zietsch, Geschäftsführer Jugend und Amateure beim 1. FC Nürnberg, informierte das Kickers-Präsidiumsmitglied vom Coup der zweiten Mannschaft des Clubs gegen Großaspach. Dadurch konnten die Blauen ihren Vorsprung sogar auf drei Punkte ausbauen. "Das tut natürlich gut, jetzt haben wir das Jahr 2011 so beendet, wie wir es wollten - als Tabellenführer", sagte Buchwald.

Am Samstag um 15.47 Uhr war die Stimmungslage noch völlig anders. Noch minutenlang nach dem Abpfiff standen, saßen oder lagen einige Kickers-Spieler wie erstarrt auf dem Spielfeld. Die Blicke gingen ins Leere. Als einer der Ersten sprach Offensivmann Marcel Brandstetter aus, was viele dachten, aber nur wenige offen äußerten: "Dass wir aus den letzten drei Spielen nur zwei Punkte geholt haben, dämpft schon etwas die Freude über das tolle Fußballjahr." Die Partie gegen die spielstarken Freiburger zeigte deutlich: Die müden Kickers sind reif für die Winterpause. Vor allem vor der Pause klappte rein gar nichts: Wenig Laufbereitschaft, schlampige Abspiele, katastrophale Standards. Allerdings hatten die Blauen auch Pech: Zumindest einen Foulelfmeter hätte es für sie geben müssen. Andererseits lachte ihnen das Glück, als fünf Minuten vor Schluss der Freiburger Dennis Russ den vom Pfosten abprallenden Ball freistehend neben das Tor setzte.

"Das Unentschieden ist gerecht", befand Kickers-Trainer Dirk Schuster. Dann lobte er sein Team für ein großartiges Jahr (24 Siege, zehn Unentschieden, zwei Niederlagen in Punktspielen). Nicht ohne seinen Wunsch nach einer Verstärkung zu erhärten: "Uns fehlt vorne ein Stück weit Qualität." Ein Kandidat ist Andreas Hindelang vom FC Memmingen. Schuster hält große Stücke vom Ex-VfB-II-Spieler, Hindelang bezeichnet die Kickers als "reizvollen Club". Ob ein Transfer in der Winterpause finanziell realisierbar ist? Bei der Präsidiumssitzung an diesem Dienstag dürfte das Thema weit oben auf der Tagesordnung stehen.