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Kapuzenpulli, Ringelshirt und Pandamaske: Das Internetphänomen Cro war im Universum in Stuttgart.

Stuttgart - Es ist heiß. Mädchen stehen eng beieinander. Sie formen mit ihren Händen ein Dreieck, in dem sie die Spitzen der Daumen und Zeigefinger aneinander pressen. So entsteht das Erkennungszeichen. Der Typ mit Pandamaske singt: „Hey Kids, ich bin Carlo, werft den Arm hoch und gebt mir ein Hallo.“ Die Mädchen rufen „Hallo“ zurück. So ist das also, wenn ein Internetphänomen in der Realität zum Popstar taugt.

Nachzuprüfen war das am Freitagabend im Stuttgarter Club Universum. Cro nennt sich der Typ, der da vorne auf der Bühne mit Pandamaske, Kapuzenpulli, Ringelshirt und enger Jeans seine Lieder zum Besten gibt. Er ist das Phänomen der Stunde. Und er bringt Stuttgart als HipHop-Hochburg auf die Landkarte zurück. Seine allererste Tour, die ihn von Hannover über München und Köln bis nach Kiel führt, ist komplett ausverkauft. Und das noch bevor ein Handzettel gedruckt und ein Plakat aufgehängt war.

Für Cro geht es steil bergauf mit der Karriere. Ende Mai tritt er bei Deutschlands größtem Festival, bei Rock am Ring, auf. Bei den Stuttgarter HipHop-Open ist er zu Gast. Und das alles noch bevor sein erstes Album erscheint. Bisher gab es seine Musik ausschließlich im Internet. Und für umsonst. Dann wurde die Single in den Handel gebracht, der Song ging auf Platz 2 in die Charts.

Und ja, man muss diesen Rapper, der eigentlich Carlo Waibel heißt, einfach gern haben. „Diese Welt ist geil, denn ich hab‘ alles, was ich brauch‘“, singt er da. Zu den Beats gibt es auch mal Melodien von Bloc Party oder Iggy Pop. Die Texte sind gut gelaunt und zeugen von Sprachwitz. Und wenn er singt: „Ich hab keinen Benz vor der Tür, kein Cent für’n Bier, doch ich spür: Irgendwann wird es anders.“ Dann wissen alle, dass dies bestimmt bald so sein wird.

Ein Porträt von Cro und seiner kleinen Stuttgarter Plattenfirma Chimperator lesen Sie in unserer Montagsausgabe.