Gegner des neuen Tiefbahnhofs, für den die Arbeiten begonnen haben, kritisieren den Brandschutz Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 sehen im geplanten unter­irdischen Durchgangsbahnhof eine „Todesfalle“. Der Grund: Das Brandschutz­konzept der Bahn AG sei untauglich.

Stuttgart - Die Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 sehen im geplanten unterirdischen Durchgangsbahnhof eine „Todesfalle“. Der Grund: Das Brandschutzkonzept der Bahn AG sei untauglich, weil die Bahn im S-21-Stresstest mit hohen Zugzahlen und doppelt belegten Bahnsteigen, beim Brandschutz aber mit zu geringen Reisendenzahlen rechne. „Mit vollen Zügen gerechnet wird der Tunnelbahn

hof im Brandfall zur Todesfalle“, sagt der Kritiker Christoph Engelhardt, der am Mittwoch im Rathaus auf Einladung der Gemeinderatsfraktion SÖS/Linke-plus seine Erkenntnisse vorstellte. Die Bahn müsse beim Brandschutz von vollen Zügen ausgehen. Entweder, so Engelhardt, werde das Projekt Stuttgart 21 „an fehlendem Brandschutz oder fehlender verkehrlicher Kapazität sterben“.

Die Bahn hatte mehrfach betont, Brandschutzvorgaben zu erfüllen. Sie rechnet mit rund 16 000 Reisenden, die den Bahnhof im Katastrophenfall verlassen könnten. Der pensionierte Ingenieur Hans Heydemann, der sich bei den S-21-Gegnern engagiert, kritisiert, dass der Rettungsweg über neue Treppenhäuser und das Bahnhofsdach als Ziel des Rettungsweges verraucht würden. Für die Belüftung gebe es „keine Lösung, das skizzierte Verfahren kann so nicht funktionieren“, sagt Heydemann.