Foto: Beytekin

Befürworter: T-Shirt-Händler "nicht einsichtig, er produziert einfach säuische T-Shirts".

Stuttgart - Die organisierten Befürworter des Bahnprojekts Stuttgart 21 haben sich am Dienstag von einem T-Shirt-Hersteller distanziert, der den Streit um das Milliardenvorhaben offenbar für seine Zwecke nutzt. Auf Veranstaltungen der Befürworter waren vor Wochenfrist Shirts in eindeutiger Aufmachung - Frauen in knieender Pose und Sprüchen wie "Macht die Gleise breit" vertrieben worden.

Der Pfarrer Johannes Bräuchle hatte den Urheber zunächst im Lager der Projektgegner vermutet. Inzwischen ist klar, dass der Ulmer Unternehmer mit der Aufnahme in das Bündnis "Wir sind Stuttgart 21"der Befürworter-Fraktion zugeordnet werden will. "Er hat sich geoutet, wir haben mit ihm Kontakt aufgenommen", sagte Bräuchle am Dienstag auf Anfrage. Der Mann sei aber "nicht einsichtig, er produziert einfach säuische T-Shirts und versucht, die auf den Markt zu bringen", sagt der Pfarrer, der bei den wöchentlichen Schlichtungsgesprächen für die Pro-Seite am Tisch sitzt.

Die Befürworter wollen "verhindern, dass bei unseren Veranstaltungen solche Dinge auf die Straße kommen, wir verabscheuen das", sagt Bräuchle. Er ruft beim Konflikt um das Bahnhofsprojekt insgesamt dazu auf, "die Verrohung der Sitten nicht zuzulassen".