Für die Rohrer Kurve müssen mehr als 30 Hektar Wald gerodet werden. Foto: STZ-Grafik rez

Die Öko-Partei im Bezirksbeirat in Stuttgart-Vaihingen lehnt den Bau der Rohrer Kurve aus mehreren Gründen rundweg ab. Am 27. Juni steht das Thema erneut auf der Tagesordnung.

Vaihingen - Es sind wohl mehr als 30 Hektar Wald, die dem Bau der Rohrer Kurve zum Opfer fallen. Das haben die Vertreter der Deutschen Bahn bei der S-21-Infoveranstaltung am 29. Mai zugegeben, sagt Christa Tast. Die Grünen-Bezirksbeirätin ergänzt: „Ich bin das Gebiet abgelaufen, und die Ausmaße sind schon der Hammer.“ Zusammen mit ihren Mitstreitern hat Tast einen Antrag für die Sitzung am 27. Juni vorbereitet. In diesem heißt es: „Der Bezirksbeirat verlangt von der Stadt Auskunft darüber, welche Maßnahmen sie ergreift, um die Ortslagen von Rohr und Dürrlewang dauerhaft gegen schädliche Immissionen zu schützen und um die wichtigen Funktionen der Waldflächen für die Menschen vollumfänglich zu erhalten und zu stärken.“

In der Begründung heißt es, dass die A 8 schon heute eine „Straße mit extremer Verkehrsbelastung und daraus resultierender extremer Lärm- und Luftbelastung“ sei. Das werde mit dem geplanten achtspurigen Ausbau weiter zunehmen. Der schmale Waldstreifen zwischen der A 8 und den Ortslagen sei daher von „äußerst hoher gesundheitlicher Bedeutung“.

Die Stadt soll Alternativen vorstellen

Für die Grünen im Vaihinger Bezirksbeirat geht es aber um noch mehr. „Wir lehnen die Rohrer Kurve ab, glauben aber, dass wir damit nicht durchkommen“, sagt Tast auf Nachfrage unserer Zeitung. Darum wolle man nun zumindest den Schaden begrenzen. Welche Ausgleichsmaßnahmen konkret denkbar wären, dazu äußern sich die Grünen bewusst nicht. „Die Stadt soll Alternativen vorstellen. Wir sind da nicht die Experten“, sagt Tast.

Sie und ihre Parteikollegen sehen den Bau der Rohrer Kurve auch deshalb kritisch, weil sie glauben, dass der geplante Regionalbahnhalt in Vaihingen damit überflüssig gemacht werden könnte. „Die Bahn hat klar gesagt, dass sie diesen Regionalbahnhalt nicht will, und dass er nur von Stadt und Land gewünscht sei“, sagt Tast Denn mit der Rohrer Kurve können die aus Singen kommenden Züge direkt zum Flughafen weiterfahren. Die Fahrgäste müssen nicht am geplanten Regionalbahnhalt in Vaihingen in die S-Bahn umsteigen, was diesen aufwerten würde. So oder so stehen für Tast Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis. „Interessant wäre sicherlich die Anzahl der Züge, die tatsächlich betroffen sind, und die Minuten, die die Fluggäste an Zeit sparen.“ Hinzu komme, dass der Dürrlewangwald während der Bauzeit vermutlich so gut wie nicht begehbar sei. „Die Wege werden ertüchtigt, damit dort die Baustellenlaster fahren können“, sagt Tast.