Die Gäubahn fährt bisher durch den Stuttgarter Westen. Foto: dpa

Die aus Singen nach Stuttgart kommende Gäubahn soll beim Projekt Stuttgart 21 nicht nur über den Fildertunnel vom Flughafen aus eine Zufahrt in den neuen Tiefbahnhof erhalten.

Stuttgart - Die Deutsche Bahn will ihr Projekt Stuttgart 21 über Feuerbach hinaus erweitern. Mit einer neuen Weichenstraße zwischen den Bahnhöfen in Feuerbach und Zuffenhausen soll es möglich werden, dort von den S-Bahn- auf die in den Tiefbahnhof führenden Fernbahngleise zu wechseln. Damit könnten die aus Singen kommenden Gäubahn-Züge über Böblingen, Renningen, Leonberg, Korntal und Zuffenhausen in den Tiefbahnhof gelenkt werden.

Im Regelbetrieb ist die Führung der Gäubahn-Züge von Stuttgart-Rohr aus auf der bestehenden S-Bahn-Strecke zum Flughafen und von dort aus über den neuen Fildertunnel zum Hauptbahnhof vorgesehen. Die bisherige Panoramastrecke durch die Stadt wird von der Bahn nicht mehr benötigt, die Kommune hat sie bereits vor Jahren erworben.

Bahn will zusätzliche Anbindung

„Wir wollen eine zusätzliche Anbindung der Gäubahn zum Tiefbahnhof schaffen“, sagte ein Sprecher des Projekts Stuttgart 21 am Freitag. Dazu werde es nächtliche Untersuchungen des Baugrundes vom 21. bis 24. März (0.50 bis 4.30 Uhr) und vom 19. bis 22. April (0 bis 4 Uhr), geben. Die Bahn setzt Bohrgeräte ein, die Lärm verursachen, die Anwohner werden um Verständnis gebeten.

Aus den Untersuchungen wolle man Erkenntnisse für Oberbauarbeiten für die Weichenstraße auf der freien Strecke gewinnen. Im Anschluss soll eine Planänderung oder -erweiterung beim Eisenbahn-Bundesamt für das Projekt Stuttgart 21 zum Weichenbau beantragt werden.

Geißler hatte Lösung gefordert

Bei der Schlichtung um Projekt Stuttgart 21 hatte der Schlichter Heiner Geißler vorgeschlagen, die Gäubahn-Trasse durch die Landeshauptstadt zu erhalten und „leistungsfähig, zum Beispiel über den Bahnhof Feuerbach, an den Tiefbahnhof“ anzubinden. Diese Anbindung wäre nach Auskunft des Stuttgart-21-Sprechers mit der jetzt geplanten Weichenverbindung ebenfalls möglich. Züge von der innerstädtischen Gäubahn-Trasse müssten dann durch den Pragtunnel bis Zuffenhausen fahren, dort halten, und könnten auf dem Rückweg eben jene Weichenverbindung zum Tiefbahnhof nutzen, die jetzt gebaut werden soll.