Bauarbeiten am Rosenstein-Tunnel Foto: Kraufmann

Bürger sorgen sich wegen des Baus der Logistikstraßen - Bahn verspricht hohe Schutzwand.

Stuttgart - Bei der Infoveranstaltung des Bezirksbeirats Nord und des Vereins InfoLaden Stuttgart 21 ging es am Montag nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen heiß her. Auch die Präsentation zum geplanten Bau der Logistikstraße und des zentralen Logistikfeldes sorgte für erhitzte Gemüter unter den rund 300 Anwesenden.

Eine der zentralen Fragen war dabei, weshalb die Bahn den Abtransport der Erde und Schutt nicht über die Gleise abwickelt, sondern dafür eigens die sogenannte Zuführung Feuerbach unter dem Kriegsberg und dem Killesberg sowie die Zuführung Cannstatt unter der Heilbronner Straße und dem Rosensteinpark baut. Etwa eineinhalb Jahre dauern die Arbeiten an den Straßen.

Nächtliche Tunnelsprengung stoßen Anwohner sauer auf

"Eine Nutzung der Gleise ist definitiv nicht machbar", erklärte Alfons Plenter von der DB Projektbau GmbH. Die größten Sorgen machen sich die Anwohner um den Lärm, der während der geplanten Bauzeiten von Montag bis Samstag zwischen 7 und 20 Uhr zu hören sein wird. Auch die bisweilen für Sonntage geplanten Bauarbeiten sowie die nächtlichen Tunnelsprengungen stoßen den Anwohnern sauer auf. "Es wurden detaillierte Prognosen erstellt, auf Grund derer wir schon heute ungefähr sagen können, wie hoch die Lärmbelästigung für die Anwohner sein wird", sagte Alice Kaiser, Bürgerbeauftragte der Stadt für Stuttgart 21. Die Bahn sei dazu verpflichtet, diese Prognosen während der Bauzeit stetig zu überprüfen und gegebenenfalls die Bauarbeiten zu unterbrechen.

"Wenn der Lärm über einen Zeitraum von mehr als zwei Monaten höher als fünf Dezibel über dem erlaubten Wert liegt, dann muss die Deutsche Bahn entsprechende Maßnahmen ergreifen oder Entschädigungen leisten", sagte Kaiser. Gegen den befürchteten Lärm solle eine 2,50 Meter hohe Schutzwand helfen. Die Bahn werde sich an diese Abmachung halten.

Jupp Klegraf vom InfoLaden Stuttgart 21 ermahnte die Zuhörer, auch an die positiven Seiten zu denken. Die Bürger im Quartier "Auf der Prag" würden in vielerlei Hinsicht profitieren. "Denken Sie nur an den schon lange versprochenen Behindertenaufzug oder an das schlechte Pflaster auf der Otto-Umfried-Straße", sagte er. All diese Projekte würden im Zuge von S21 realisiert.