Ein Hauptwerk der Meistersammlung: Felix Vallottons Bild „Die Weiße und die Schwarze“ von 1913 Foto: Reto Pedrini, Hahnloser/Jaeggli Stiftung, Winterthur

Wie sieht es hinter den Kulissen der Kultureinrichtungen in der Region Stuttgart aus? Wer sind die Macher? Wie wollen sie das Publikum begeistern? Unsere Veranstaltungsreihe „Ortstermin“ bietet Antworten. Nächste Station ist am Freitag, 7. April, die Staatsgalerie Stuttgart. Beginn ist um 16 Uhr.

Stuttgart - Pierre Bonnard, Henri Matisse, Edouard Manet, Vincent van Gogh, Paul Cézanne, Félix Vallotton oder Odilon Redon – klingender könnten die Namen der Künstler kaum sein, deren Werke die Schweizer Privatsammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler versammelt. Zu bestaunen sind sie jetzt bis zum 18. Juni in der großen Sonderausstellung „Aufbruch Flora – Meisterwerke aus der Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler“ in der Staatsgalerie Stuttgart.

Eine einzigartige Kunstbühne

Die Sammlung verdankt sich dem Engagement der früh in Münchner Künstler- und Literatenkreisen verkehrenden, aus einer Industriellenfamilie stammenden Malerin und Gestalterin Hedy Bühler und des Augenarztes Arthur Hahnloser. Hedy Bühlers Erbe ermöglicht 1898 den Kauf der Villa Flora in Winterthur. Eine Augenklinik wird eingerichtet, und Hedy Hahnloser-Bühler ist die treibende Kraft des Ganzen.

1906 eröffnen sich neue Perspektiven: In Winterthur entsteht eine neue Augenklinik, und Arthur Hahnloser arbeitet nun außer Haus. Die Villa Flora kann umgestaltet werden. 30 Jahre folgen, in denen „Die Flora“ mehr und mehr zur Kunstbühne wird, die weit über das gesellschaftlich geschätzte Salonleben hinausgeht.

1936 stirbt Arthur Hahnloser in Nizza an einem Herzinfarkt – für Hedy Hahnloser-Bühler markiert dieser Tod das Ende des offiziellen Sammlungsaufbaus. Das Interesse gilt nun der Sicherung des Schatzes, und dieser umfasst nicht nur die Sammlung selbst, sondern gerade auch ihren angestammten Ort, die Villa Flora. Mehr als 50 Jahre können die Familienzweige nach Hedy Hahnloser-Bühlers Tod 1952 in Kooperation mit der Stadt Winterthur den eigenen Zauber des Ortes bewahren. 2014 aber beschließt die Stadt nicht etwa die geplante Sanierung und den Ausbau der Villa Flora, sondern scharfe Sparmaßnahmen. Die Kunstbühne mit ihrem großartigen Skulpturengarten schließt. Seither ist die Sammlung auf Reisen – stets sorgsam betreut von Angelika Affentranger-Kirchrath.

Exklusive Einblicke

Exklusiv für den „Ortstermin“ unserer Zeitung gibt Angelika AffentrangerKirchrath, die gemeinsam mit Staatsgaleriedirektorin Christiane Lange und der Kuratorin Neela Struck das Stuttgarter Flora-Panorama erarbeitet hat, am 7. April unseren Leserinnen und Lesern Einblicke in die Welt der Villa Flora. Beginn ist um 16 Uhr.

Im Anschluss vertiefen Führungen durch die Ausstellungen die Begegnung mit Meisterwerken wie Vincent van Goghs „Sämann“ (1888), Edouard Manets „Amazone“ (1883) oder der 1913 zum Skandalbild gewordenen Szenerie „Die Weiße und die Schwarze“ von Félix Vallotton.

So können Sie dabei sein

„Ortstermin“ in der Staatsgalerie Stuttgart am Freitag, 7. April. Anlass ist die Sonderausstellung „Aufbruch Flora“ mit Werken von Henri Matisse, Vincent van Gogh, Edouard Manet, Ferdinand Hodler und anderen weltberühmten Malern.

„Aufbruch Flora“ versammelt Werke von 1906 bis 1936 der in Winterthur entstandenen Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler. Exklusiv für „Ortstermin“-Besucher beleuchtet Angelika Affentranger-Kirchrath, langjährige Kuratorin der Sammlung, die besondere Atmosphäre im Haus der Familie Hahnloser-Bühler. Staatsgalerie-Kuratorin Neela Struck informiert über das Konzept der Ausstellung. Im Anschluss bringen Führungen den Zauber der Bilder näher.

Beginn am 7. April: 16 Uhr

Beginn am Freitag, 7. April, im Vortragssaal der Staatsgalerie Stuttgart (Stirlingbau) ist um 16 Uhr. Die Führungen beginnen um 16.30 Uhr. „Ortstermin“-Besucher zahlen für die Einführung und den Rundgang durch die Ausstellung den ermäßigten Preis von 10 Euro. Dieses „Ortstermin“-Ticket ist ein besonderes Angebot unserer Zeitung und der Staatsgalerie Stuttgart. Folglich sind weitere Ermäßigungen (etwa „Freunde der Staatsgalerie“) nicht gültig.

Ihre Anmeldungen nehmen wir gerne entgegen – telefonisch an diesem Freitag (10 bis 15 Uhr, 07 11 / 72 05 - 71 01, Frau Eiting), online unter: www.stn.de/ortstermin.