Der Standort Deutschland ist bei ausländischen Investoren beliebt. HIer der Blick auf Frankfurt bei Nacht Foto: dpa

Deutschland wird bei ausländischen Investoren immer beliebter und ist einer der drei attraktivsten Standorte der Welt – in Europa sogar mit Abstand der Top-Standort. Im Vorjahr lag Deutschland international noch auf Platz vier.

Stuttgart - Deutschland wird bei ausländischen Investoren immer beliebter und ist einer der drei attraktivsten Standorte der Welt – in Europa sogar mit Abstand der Top-Standort. Im Vorjahr lag Deutschland international noch auf Platz vier.

21 Prozent sehen Deutschland ganz vorn, wie eine Studie der Stuttgarter Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young ergeben hat, die Manager von mehr als 800 internationalen Unternehmen nach den attraktivsten Investitionsstandorten befragt hat. Nur China (38 Prozent) und die USA (35 Prozent) schneiden besser ab. Als nächstes europäisches Land folgt erst auf dem achten Platz Großbritannien.

Ausländische Investoren schätzen hierzulande vor allem die gut ausgebildeten Arbeitskräfte, aber auch die hohe politische, soziale und rechtliche Sicherheit sowie die Infrastruktur. „Das hohe Ansehen Deutschlands dürfte noch eine Weile vorhalten, denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben gut“, sagt Peter Englisch, Partner bei Ernst & Young. Ausländische Investoren loben Deutschland nicht nur, sie investieren auch zunehmend: 2014 stieg die Zahl ihrer Investitionsprojekte in Deutschland um neun Prozent auf 763 Projekte – ein neuer Rekord. Die dadurch geschaffenen Arbeitsplätze stiegen ebenfalls um neun Prozent auf 11 300 – nach zwei rückläufigen Jahren.

Vor allem chinesische Investoren zieht es nach Deutschland. Mit 79 Investitionen hierzulande ist das Land mittlerweile der zweitwichtigste Investor hinter den USA mit 156 Projekten. „China hat Europa für sich entdeckt. Die chinesischen Investoren haben Geld und sind verstärkt auf der Suche nach qualitativ hochwertigen Investitionen“, sagt Englisch. Davon profitiere insbesondere Deutschland.

Trotz der guten Noten für Deutschland sehen Investoren auch Defizite bzw. Verbesserungsbedarf. So mahnt fast jeder Dritte Verbesserungen bei der Aus- und Weiterbildung im Bereich „Neue Technologien“ an – Stichwort Digitalisierung –, und jeder Vierte wünscht sich eine stärkere Förderung von Innovationen über Steueranreize.