Die Pflege der Grünanlagen in Stuttgart (hier der Stadtgarten bei der Universität) wird für das Gartenamt zunehmend problematischer Foto: Peter-Michael Petsch

Technik-Bürgermeister Dirk Thürnau (SPD) und Gartenamtsleiter Volker Schirner haben zum zweiten Mal binnen weniger Tage Alarm geschlagen, weil sie mehr Stellen und Sachmittel für nötig halten. Erst ging es um Baumpflege und den Schutz von Passanten vor herabstürzenden Baumteilen, jetzt warnten sie, dass Stuttgarts Grünanlagen verkommen.

Stuttgart - Sauberkeit und Sicherheit in den Anlagen könnten kaum noch sichergestellt werden, heißt es in einer Mitteilungsvorlage für die Stadträte. Bei Neupflanzungen in Beeten müsse man zurückstecken. Gehölze würden Parkplätze überwuchern und Sichtachsen blockieren. Wege, Plätze, Treppen und Mauern in Grünanlagen, Friedhöfen und Wäldern seien hochgradig sanierungsbedürftig. Der „Substanzverlust“ werde sich noch verschärfen, wenn man keine Gegenmaßnahmen ergreife.

2001 habe die Abteilung Stadtgrün noch 207 Personalstellen gehabt, jetzt seien es trotz vermehrter Aufgaben nur noch 160,77, klagen Thürnau und Schirner. Pro Jahr seien 1,25 Millionen Euro zusätzlich nötig, damit man einfachere Arbeiten vergeben könne. Zudem hätten sie gern elf Stellen zusätzlich. Um die überalterten Maschinen zu ersetzen, wünschen sie sich statt 57 000 Euro pro Jahr Pauschalmittel von 150 000 Euro. Entschieden wird darüber bei den Haushaltsberatungen im Herbst. Das Problem: Im Moment habe man nicht einmal mehr genügend Flächen und Räume, um zusätzliches Personal unterzubringen, sagte Schirner.

Einige Stadträte äußerten im Umwelt- und Technik-Ausschuss Verständnis. Martin Körner (SPD) erneuerte die Forderung, dass die Verwaltung für notwendige Dinge des Alltagsgeschäftes selbst Geld in ihrem Haushaltsentwurf vorsieht. OB Fritz Kuhn (Grüne) sagte bei anderer Gelegenheit, er wolle sich die Vorlage selbst einmal anschauen.