So soll die neue Haltestelle an der Bottroper Straße aussehen Foto: Emch+Berger

Nach zeitraubenden Bauarbeiten für den Tunnel unter der Bottroper Straße in Bad Cannstatt peilt die SSB die Inbetriebnahme der Stadtbahnlinie U 12 bis Remseck bis Mitte 2017 an. Es ist der vorletzte große Streckenneubau.

Stuttgart - Ein in den letzten Jahren immer dichter gewobenes Stadtbahnnetz und die fehlende Finanzierungssicherheit für weitere Ausbauvorhaben drücken bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) auf die Stimmung. Die Bauarbeiten für die Linie U 12 sollen bis Mitte 2017 auf dem Nordast, der vom Europaviertel in der City bis zur Aubrücke zwischen Münster und Hofen reicht, abgeschlossen sein. Er kostet 120 Millionen Euro. Auf der Linie werden 80 Meter lange Züge eingesetzt werden. Aktuell werden unter der Bottroper Straße drei Tunnelsegmente unterschiedlicher Machart zusammengefügt.

Gleichzeitig mit der U 12 im nördlichen Stadtgebiet wird auch das Teilstück der U 15 fertig, welches das Europaviertel hinter dem Bahnhof mit einer neuen Haltestelle beim Einkaufszentrum Milaneo enger an die Stadtbahn knüpft.

Der Südast der U 12, der im Gewerbegebiet Wallgraben in Vaihingen nach Dürrlewang abzweigt, soll im ersten Halbjahr 2016 in Betrieb gehen. Dann bleibt den Planern und Ingenieuren nur noch, sich auf den Ausbau der U 6 zu fokussieren. Er verlängert die bestehende Stadtbahnlinie vom Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost bis zur Landesmesse beim Flughafen. Die Zeit der Spatenstiche für Neubauten geht damit zu Ende. Künftig werden Instandhaltung und Modernisierung des Netzes an erste Stelle stehen.

Die Aubrücke muss am Rand verstärkt werden

In den nächsten Monaten wird die SSB die drei Tunnelsegmente für die U 12 unter und beiderseits der Bottroper Straße verbinden, entlang eines Teils der Löwentorstraße einen Wall über dem neuen Tunnel aufschütten, Lärmschutzwände aufbauen und den Geh- und Radweg zwischen Stadtbahntrog und dem Wohngebiet Hallschlag herstellen. Außerdem beginnt der Gleisbau zwischen der bisherigen Endhaltestelle Hallschlag und dem tiefer liegenden Halt Bottroper Straße. Die Strecke hat 6,3 Prozent Gefälle.

Die wellenartigen Wände der neuen Haltestelle erhalten zur Löwentorstraße hin eine Edelstahlverkleidung. Sie bringe mehr Licht in die Station, sagten SSB-Projektleiter Markus Zwick und Konrad Fuchs vom Tiefbauamt der Stadt beim Ortstermin am Mittwoch. Allerdings muss noch sichergestellt werden, dass die Lichtreflexion die Stadtbahnfahrer nicht blendet.

Knifflig wird auch die Weiterführung der Strecke bis zur Aubrücke über dem Neckar, wo sie in die Gleise der U 14 einmündet. Die Tragfähigkeit der nach einer Kriegssprengung Anfang der 50-er Jahre wieder aufgebaute Aubrücke ist an ihren Rändern ausgereizt. Das Bauwerk muss an der Einmündungsstelle daher verstärkt werden.