Zu der Spendengala des Vereins Kainos kamen 250 geladene Gäste in den Kursaal. Foto: Kainos e.V.

Beim Ausstieg aus der Prostitution hilft der Stuttgarter Verein Kainos. Das griechische Wort bedeutet „vollkommen neu“ – es steht dafür, dass den Frauen ein Neustart ins Leben ermöglicht wird. Am 22. April hat der Verein zu einer Spendengala in den Kursaal in Bad Cannstatt geladen.

Bad Cannstatt - Der Stuttgarter Verein Kainos hat am 22. April im großen Kursaal in Bad Cannstatt zu seiner ersten Spendengala geladen. Es ging um den Einsatz gegen Zwangsprostitution und Hilfe für Frauen, die darin gefangen sind. Der Verein hilft Frauen in Stuttgart beim Ausstieg aus der Prostitution. Zu der Gala kamen 250 geladene Gäste, darunter die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Maag.

Eine ehemalige Prostituierte berichtete den Gästen von ihren Erfahrungen. Sexuelle Ausbeutung in der Prostitution sei oft Ausdruck schlimmster Missachtung der menschlichen Würde. Die daraus resultierende Verletzung des elementaren Selbstvertrauens beeinträchtige grundlegend die Fähigkeit vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen. Lana Packer, die Vorstandsvorsitzende des Vereins, betonte, dass es für die Arbeit von Kainos wichtig sei, umfassende und nachhaltige Angebote in den Bereichen der Prävention, Intervention, Rehabilitation und Rechtsberatung anzubieten.

Das Prostitutionsgesetz hat versagt

Maag informierte über die aktuellen politischen Debatten zum Prostitutionsgesetz und erläuterte den Entwurf zur Novellierung des Gesetzes zur Prostitution von 2002. Dieser habe in ihren Augen die beabsichtigten positiven Ziele nicht erreicht, sondern habe stattdessen dazu beigetragen, dass Deutschland jetzt zum „Bordell Europas“ geworden sei.

Mit den eingenommen Spenden wird ein sogenanntes New Life House finanziert. Dort können die Frauen übergangsweise wohnen und erhalten therapeutische Unterstützung sowie ein Schulungsprogramm. Sobald es ihnen besser geht, wird ihnen bei der Suche nach einer Arbeitsstelle geholfen. Ohne finanziellen Druck können sich die Frauen ein neues Lebenskonzept aufbauen; die Gefahr der Rückkehr in die Prostitution ist reduziert. Neben Spenden von verschiedenen Unternehmen ergänzte außerdem die Hoffnungsträger-Stiftung aus Leonberg die eingenommene Summe um 50 Prozent.