EnBW-Logo vor Kernkraftwerk in Philippsburg Foto: dpa

Deutschlands drittgrößter Versorger EnBW will weitere Stellen streichen. Grund sind sinkende Gewinne in Folge der Energiewende.

Karlsruhe/Stuttgart - Der geplante Stellenabbau beim Karlsruher Energieversorger EnBW hat einen politischen Nachhall. Der Fraktionschef der FDP im baden-württembergischen Landtag, Hans-Ulrich Rülke, machte falsche politische Weichenstellungen für die Probleme verantwortlich, mit denen Energieversorger in Deutschland aktuell kämpfen.

„Die Politik macht es in den vergangenen Jahren den Energieversorgern in Deutschland nicht leicht“, sagte Rülke am Mittwoch. Nun sei es an der Politik, „ihre Hausaufgaben zu machen und endlich verlässliche Vorgaben und Perspektiven für den Energiemarkt zu geben“, sagte der FDP-Politiker. Das gelte insbesondere für Baden-Württemberg. Die Landesregierung forderte er auf, „ideologische grüne Wunschträume hintanzustellen und endlich zu einem realistischen Kurs statt Windrädchen-Politik zu finden“.

Nach Recherchen unserer Zeitung war am Mittwoch bekannt geworden, dass die EnBW, die unter den Auswirkungen der Energiewende leidet, konkrete Pläne zum Abbau weiterer Stellen hat. Demnach geht es um eine „mittlere dreistellige Stellenzahl“, die wegfallen könnte, vor allem in Verwaltungsbereichen.

Das Unternehmen äußert sich nicht zu Zahlen, räumt aber Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über eine „organisatorisch schlankere Aufstellung zunächst in den administrativen Bereichen“ ein. Dabei werde auf Freiwilligkeit gesetzt. Tarifbeschäftigte genießen bei EnBW einen Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen bis maximal Ende 2020.