Die Appartements in der Sparkassenakademie sind ausgebucht Foto: Max Kovalenko

Die neue Sparkassenakademie in Stuttgart hat zu wenig Zimmer, um alle Schulungsteilnehmer unterbringen zu können. Weil Hotels auf Dauer zu teuer kommen plant der Dachverband der Sparkassen ein eigenes Gästehaus in der City.

Stuttgart - Die im April 2014 eröffnete Sparkassenakademie im Europaviertel kann den Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten für ihre Schulungsteilnehmer nicht decken. Weil Zimmer in Stuttgarter Hotels teuer sind, will das Ausbildungszentrum des Sparkassenverbandes im Land ein eigenes Appartementhaus bauen. Es soll an der Wolframstraße stehen und über 70 bis 80 Appartements verfügen.

Ihre Reservefläche am Pariser Platz bei der Landesbank-Zentrale (LBBW) will die Akademie für das Gästehaus nicht antasten. Hier, sagt Verbandssprecher Stephan Schorn, könnten später weitere Konferenz- und Schulungsräume entstehen. In der 85 Millionen Euro teuren Akademie finden sich rund 20 Schulungsräume, eine Kindertagesstätte und 148 Zimmer und Appartements. Mit dem Neubau wurden die Standorte in Rastatt und Neuhausen auf den Fildern aufgegeben.

Die Übernachtungspreise führten teils zu Unmut

„Die 148 Zimmer waren konservativ gerechnet. Wir hatten gedacht, dass durch die Bahnhofsnähe mehr Schulungsteilnehmer abends nach Hause fahren“, sagt Schorn. Inzwischen mussten sich seit der Eröffnung Teilnehmer an 125 Tagen einen Schlafplatz außerhalb der Akademie suchen. Das wird bis zum Jahresende an weiteren 25 Tagen so sein. Für die Sparkassen, die ihre Mitarbeiter zur Weiterbildung schicken, wird die externe Lösung teuer. Zu Zeiten großer Messeveranstaltungen oder Märkte sei es schwer, in Stuttgart Zimmer zu finden. Die Sparkassen müssten selbst suchen. Die Übernachtungspreise führten teils zu Unmut. „Wir wollen nicht, dass die Übernachtung teurer ist als die Weiterbildung“, sagt Schorn.

Mit dem Neubau will sich der Verband ein Stück weit vom Markt unabhängig machen. Er soll auf einem rund 1300 Quadratmeter großen Grundstück an der Wolframstraße 26, 26 A und 28 entstehen. Die dortigen Gebäude würden abgerissen, sagt Schorn, das Grundstück habe man schon erworben. Details zum geplanten Gästehaus gebe es aber noch nicht.

Kurzfristig verschafft sich die Akademie durch eine Kooperation mit dem Unternehmen A&O Hostel Luft. A&O hat am 31. August im ehemaligen Milchhof an der Rosensteinstraße ein Haus mit 237 Zimmern in Betrieb genommen. Die Immobilie wurde für 30 Jahre gemietet, 9,4 Millionen Euro flossen in den Umbau. „Eine Grundbelegung ist dank einer langfristigen Kooperation mit dem Sparkassenverband garantiert“, sagt A&O-Chef Oliver Winter. „Wir haben seit Dienstag Zugriff auf bis zu 75 Zimmer zu festen Preisen“, bestätigt Schorn.